Zell, im Advent 2019
Ein Maler hatte ein „Haus des
Friedens“ gemalt.
Groß und stabil. Fest wie eine
Arche.
Die Farben freundlich und
harmonisch.
Eine friedliche Stimmung lag in
dem Bild.
Ein kleiner Junge betrachtete das
Bild ganz aufmerksam.
Plötzlich fragte er: „Vater, auf
diesem Bild fehlt etwas.
Es fehlt die Klinke an der
Haustür.
Wie soll denn da Friede ins Haus
kommen?“
Der Vater, nicht wenig erstaunt,
antwortete:
„Die Türklinke hat der Maler
bestimmt nicht vergessen.
Er hat sie einfach weggelassen.
Der Friede kann nur ins Haus
kommen,
wenn wir ihm von innen die Tür
öffnen
und ihn bei uns wohnen lassen.“
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Liebe
Besucher und Besucherinnen meiner Internetseite!
Die
Geschichte gefällt mir. Gerade auch mit dem Blick auf Weihnachten, dem
Kommen des göttlichen Kindes in unsere Welt und damit des göttlichen
Friedens auf Erden.
Und sie
gefällt mir auch, weil sie
sehr treffend ins Wort und auf den Punkt bringt, worum es an Weihnachten
geht.
Damit
Gott wirklich bei uns ankommen kann und mit ihm all seine Verheißungen,
die er uns in dem Kind in der Krippe zugesagt hat, Wirklichkeit werden
können, müssen wir unsere Tür öffnen.
Gott hat
bekanntlich den ersten Schritt auf den Menschen zugetan. Er steht schon
immer vor unserer Tür, klopft an und wartet auf Einlass. Jetzt aber,
jetzt käme es aber vor allem auf uns selber an.
„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“,
so fängt ein bekanntes Adventslied an. – Ob wir schon selber so weit
sind, auch die letzte Strophe mitsingen zu können?
„Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzenstür dir offen ist“?
– Ich bin mir da nicht immer sicher.
Doch
genau darauf käme es an, damit er mit seiner Gnade einziehen, damit
Gottes Freundlichkeit auch uns erscheinen kann.
Die Tür
zu Maria war offen. Ihr Herz war bereit für die Begegnung mit ihrem
Gott. – Ja, zunächst hatte sie sich noch vor diesem Eintreten Gottes in
ihr Leben gefürchtet. Vieles war ihr in diesem Moment nicht geheuer
gewesen. Wie auch, wenn Gott so unvermittelt vor einem steht!
Das
Entscheidende aber war, dass sie sich auf Gott einlassen konnte und auf
sein Vorhaben mit ihr. „Ja, mir geschehe, wie
du es gesagt hast.“
Weiter
kann man die Tür für Gott nicht öffnen. Dieses kleine Wörtchen „Ja“
ist der Schlüssel für die Tür, die vielfach noch Gott und Mensch
voneinander trennt.
Maria
lädt uns ein, dieses „Ja“ zu Gott zu sprechen, unsere Herzenstür
weit zu öffnen, damit Frieden auch in unserem Leben möglich wird.
Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und im kommenden
Jahr stets eine offene Tür, wenn Gott bei ihnen anklopft und um Einlass
bittet.
Ihr
Pater Pius
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