Exerzitien mit P. Pius

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Weihnachten 2021

 

„Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht. Über denen, die im Land des Todesschatten wohnten, strahlte ein Licht auf.“ Jesaja 9, 1

 

 

 

Zell a. H. im Advent/Weihnachten 2021

 

 

 

Liebe Leser und Leserinnen meiner Internetseite,

 

das Jahr neigt sich seinem Ende zu. Was ist nicht alles geschehen? Zerstörende Feuer: Wälder brennen, Vulkane speien gefährliche Lava. Wasserfluten: Sie überschwemmen ganze Täler und Ortschaften. Wahlen: Eine neue Ära beginnt. Die Bundekanzlerin dankt ab. Die „Ampel“ regiert. So vieles ist im Umbruch – auch in der Kirche.

Und was uns nach wie vor in Atem hält: die Corona-Pandemie. Ich wünsche sehr, dass Sie bisher heil und gut durch diese Krisenzeit gekommen sind, was ich – Gott sei Dank – auch von mir und unserer Kapuzinergemeinschaft hier in Zell sagen kann.

Doch aufs Neue wütet das Virus und greift mit aller Macht um sich. Die Pandemie – eine zermürbende Endlos-Schleife? Während die Delta-Welle noch durchs Land rollt, schickt sich die - womöglich noch ansteckendere Omikron-Variante - schon an, uns heimzusuchen. Und geht es Ihnen auch so? Die Kräfte lassen langsam nach, die Geduld schwindet, Müdigkeit macht sich breit, Gereiztheit liegt in der Luft. Und bei nicht wenigen legen sich Einsamkeit, Traurigkeit und Dunkelheit bedrückend auf die Seele.

Dazu kommt das Gefühl, dass in unserer Gesellschaft von Corona-Welle zu Corona-Welle mehr aus den Fugen gerät. So viel Verwirrung, Hickhack und Gegeneinander. Misstrauen, Aggressivität und Feindseligkeit greifen um sich. Ein Riss geht durch Familien, Verwandtschaft, Nachbarschaft, Vereine, Freundesgruppen und Kollegenkreise ... Ein Riss, der zu einem Graben werden und die Gesellschaft spalten kann.

Was tun? Zunächst, denke ich, einen kühlen Kopf bewahren, nicht resignieren, den Mut nicht verlieren, hoffnungsvoll bleiben, das Miteinander suchen, Toleranz und Solidarität üben! Und – als gläubige Menschen – wissen, dass Gott auch in solch schwierigen Situationen und dunklen Stunden da ist. Tun, was wir tun können und gleichzeitig unser ganzes Vertrauen auf IHN setzen.

In einem Lied heißt es: „Menschen auf dem Weg durch die dunkle Nacht, habt Vertrauen, der Tag bricht an.“ – Durch das Dunkel zum Licht gehen. Das kann die Erfahrung sein, dass in Leid und Not und Tod das Ende der Trauer aufleuchtet und neues Leben aufbricht. Wie bei den Barbarazweigen. Sie sehen zunächst aus wie abgestorben und tot, aber in eine Vase mit Wasser gestellt, regt sich langsam Leben. Sie keimen, grünen und blühen auf. Ein Bild der Hoffnung. Ein anderes Hoffnungszeichen in dieser dunklen Jahreszeit: der Adventskranz. Mit jeder Kerze leuchtet er heller und deutet auf das göttliche Licht hin, das mit Christus in die Welt kommt.

In großer Erwartung, vielleicht auch abgeschlagen und ein Stück weit erschöpft von dem, was wir erlebt und möglicherweise auch erlitten haben, freuen wir uns über jeden Lichtblick und jeden Hoffnungsschimmer. Wir sehnen uns nach Licht. „Die Mitte der Nacht ist der Anfang eines neuen Tages.“ Auch wenn wir einen langen Atem brauchen, so hoffen ich doch, dass auch die Finsternis der Pandemie sich wieder verzieht, dass es wieder heller wird, dass wieder unbeschwertere Zeiten kommen.

Von Martin Luther King stammt das Wort: „Wenn unsere Tage verdunkelt sind und unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte, so wollen wir stets daran denken, dass es in der Welt eine groß, segnende Kraft gibt, die Gott heißt. Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen. Er kann das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln.“

 

Möge Weihnachten für euch ein Licht sein,

das wie ein Stern strahlt

und die Finsternis eurer Nächte durchbricht!

Möge Weihnachten für euch ein Gesang sein,

der aufsteigt wie die Freude,

die über eurer Traurigkeit tanzt!

Möge Weihnachten für euch ein Fest sein,

das euch, inmitten eures Kummers,

die Zärtlichkeit des Kindes in der Krippe schenkt!

 

Charles Singer

 

 

 

Von Herzen wünsche ich Euch und Ihnen allen ein gnadenreiches Fest der Geburt Christi sowie ein gesundes, gutes und friedvolles Neues Jahr!

Seien und bleiben Sie mit allen, die zu Ihnen gehören, behütet und gesegnet!

 

 

In Dankbarkeit, in lieber Verbundenheit und mit vielen Grüßen

 

Ihr Pater Pius

 

 

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