Herr, ich lege dir die vielen
ans Herz, die niemanden haben, der ihnen zuhört, sie
versteht, ein gutes Wort für sie hat.
Herr, ich lege dir die vielen
ans Herz, die einsam sterben, in Kriegen geschunden werden,
deren Grab niemand kennt.
Herr, ich lege dir die vielen
ans Herz, dir traurig zurückbleiben und an den Gräbern ihrer
Lieben stehen voll Wehmut und Sehnsucht.
Herr, ich lege dir die vielen
Enttäuschten, Entmutigten, Orientierungslosen ans Herz, die
sich durch ihre Lebenstage schleppen, ohne noch ein Ziel vor
Augen zu haben.
Herr, ich lege dir die vielen
ans Herz, die ich zwar sehe und wahrnehme, denen ich aber
nicht zu helfen weiß – in meiner Ohnmacht.
Herr, ich lege mich dir
selbst ans Herz.
Friedhelm Meudt |