Es ist Krieg
und kein Ende in Sicht,
keine Hoffnung,
kein Ausweg. Wie soll das weitergehen?
Kann denn niemand diesen Irrsinn stoppen?
Gibt es da irgendwo ein Hoffnungszeichen?
Wohin ich mich auch wende:
Ich sehe nichts und hör auch kein
Rascheln.
Woher kommt mir Hilfe?
„Meine Hilfe kommt vom Herrn, / der
Himmel und Erde gemacht hat.
Er lässt deinen Fuß nicht wanken; / er,
der dich behütet, schläft nicht.“
Daran möchte ich gerne glauben,
mich festhalten, hoffen.
Doch Golgotha, Aleppo und Mariupol
sprechen eine andere Sprache.
Der Herr und Gott des Himmels und der
Erde
greift nicht ein.
„Tröstet, tröstet mein Volk!“
Nur, mit was willst du mich trösten?
Herr erhöre unser Gebet
und lass unser Rufen zu dir kommen!
Wie lange, Gott, müssen wir warten?
40 Tage?
40 Jahre?
Wir haben da schon einiges gehört.
Verlang nicht zu viel von uns!
Schick deine Friedenstauben los!
Immer und immer wieder
so lange
bis sie dann endlich
mit einem Olivenzweig zurückkommen!
Bis dahin schick deinen Windhauch
in alle Köpfe und in alle Herzen,
mit all deinem Geschick,
diskret und aufdringlich,
durch Ritzen und Mauern,
überall hin,
dorthin, wo man dich anruft und dahin, wo
niemand damit rechnet!
Vergiss auch mich nicht,
damit der Glutkern der Hoffnung nicht
ganz erlischt!
Roman Aigner |