Gott,
ich stehe in diesen Tagen vor dir.
Sprachlos. Fassungslos. Entsetzt.
Verzweifelt. Verängstigt. Besorgt.
Traurig.
Ich sehe Bilder von schießenden Soldaten.
Bilder von zerstörten Häusern. Bilder von brennenden Städten. Bilder von
Menschen, die Schutz in U-Bahn-Stationen suchen. Tränen rinnen über
meine Wangen.
Ich kann nicht fassen, was passiert. Kann
es nicht umreißen. Kann es nicht glauben. Kann es nicht verstehen.
Wie kann das sein?
Weltweit beten Millionen Menschen zu dir.
Bitten dich um deine Hilfe.
Du kannst uns nicht alle überhören.
Wir brauchen deine Hilfe. Jetzt!
Tue etwas. Beende diesen Krieg. Schaffe
Gerechtigkeit. Gib Nährboden für den Frieden.
Ich flehe dich an!
Ich bin in Gedanken bei all den Menschen,
die in diesen Tagen an der Front kämpfen. Bei all den Menschen, die
verwundet werden. Die ihr Leben verlieren. Die Kriegstraumata erleiden.
Die fliehen müssen. Ich denke an Familien, die getrennt werden. An
Eltern, die um ihre Kinder bangen. An Paare, die sich um ihre Partner
sorgen. An Angehörige, die um Getötete weinen.
Gib mir Kraft. Kraft, um mich aus meinem
Erstarren, aus meiner Angst, aus meiner Fassungslosigkeit zu lösen.
Gib mir Kraft, mich nach meinen
Möglichkeiten einzusetzen und zu engagieren.
Meine Ohnmacht zu verwandeln in Tatkraft.
Meine Tränen zu verwandeln in Hoffnung.
Gib mir Kraft, mich für den Frieden
einzusetzen. Für den Frieden einzustehen mit allem, was ich tun kann.
Amen
Ronja Goj, in: Pfarrbriefservice.de
|