Das ist das Ganze, das
Vollkommene, das Heilende.
Die leiblichen Augen
schließen,
die Augen des Herzens öffnen
und eintauchen in deine
Gegenwart.
Ich hole mich aus aller
Zerstreutheit zusammen
und vertraue mich dir an.
Ich lege mich in dich hinein
wie in eine große Hand.
Ich brauche nicht zu reden,
damit du mich hörst.
Ich brauche nicht
aufzuzählen, was mir fehlt,
ich brauche dich nicht zu
erinnern
oder dir zu sagen, was in
dieser Welt geschieht
und wozu wir deine Hilfe
brauchen.
Ich will nicht den Menschen
entfliehen
oder ihnen ausweichen.
Den Lärm und die Unrast will
ich nicht hassen.
Ich möchte sie in mein
Schweigen aufnehmen
und für dich bereit sein.
Stellvertretend möchte ich
schweigen
für die Eiligen, die
Zerstreuten, die Lärmenden.
Stellvertretend für alle, die
keine Zeit haben.
Mit allen Sinnen und Gedanken
warte ich,
bis du da bist. In dir sein,
Herr, das ist alles, was ich
mir erbitte.
Damit habe ich alles erbeten,
was
ich brauche für Zeit und
Ewigkeit.
Jörg Zink, Wie wir beten
können, Stuttgart 1970 |