„Maria durch ein Dornwald ging. Kyrie eleison.
Maria durch ein Dornwald ging,
der hat in sieben Jahre kein Laub getragen,
Jesus und Maria.“
GL 224, Str. 1
„Maria
ist auf dem Weg zu ihrer Verwandten Elisabeth – kein leichter
Weg –
für ein
13 – 14 jähriges schwangeres Mädchen.
Ein Wald
von Dornen – da ist schwer durchzukommen - da bleibt man hängen,
die
Dornen stechen und verletzten – eine Herausforderung – für Maria und
uns.
Wir
kennen die Erfahrungen von Dornwald: Gestrüpp des Alltags, ein
undurchdringliches Dickicht.
Dornwald
– unsere Welt mit verletzenden Worten, Blicken, Widersprüchlichkeiten,
Widerständen. Dornwald – dunkle Stunden Hilfslosigkeit, der Ohnmacht,
der Angst.
Der
Dornwald hat sieben Jahre kein Laub getragen –
da kommt
nichts mehr – da ist nichts mehr zu erwarten. Hoffnungslos –
aussichtslos – trostlos.
Situationen, in denen nichts voran geht, Stillstand, Zukunftsangst,
nicht mehr weiter wissen.
Wir rufen
nur noch: Kyrie eleison. Herr erbarme dich.
Maria ist
auch im Dornwald unterwegs – sie – unsere Schwester - aber sie ist nicht
allein -
Jesus und
Maria.“
"Was trug Maria unter ihrem
Herzen?
Kyrie eleison.
Ein Kindlein ohne Schmerzen,
das trug Maria unter ihrem Herzen.
Jesus und Maria.“
GL 224, 2
„Maria
ist im Dornwald unterwegs – sie – unsere Schwester –
aber sie
geht nicht im Alleingang - sie ist nicht allein - sie geht mit Jesus –
ER ist ihr ganz nahe – sie ist „guter Hoffnung“ – die Hoffnung lebt in
ihr – Jesus lebt in ihr.
In Maria
– unserer Schwester und Mutter können wir uns selber sehen –wir können
wie sie Jesus in uns tragen – im Herzen haben –
Kyrie
eleison."
„ein
Kindlein ohne Schmerzen“ –
das
Kindlein unter Maria’s Herzen hat keine Schmerzen –
es ist
wohlbehütet, gut aufgehoben und geborgen –die Dornen und das Gestrüpp
können IHM nichts anhaben.
Das Kind
Maria’s wird dann aber in Armut geboren – lernt früh Flucht und
Heimatlosigkeit kennen – seiner Mutter und IHM bleiben nichts erspart
–jetzt trägt sie das Kindlein unter ihren Herzen – später den toten Sohn
auf ihrem Schoß.
„Jesus und Maria.“
Da haben die Dornen Rosen getragen,
Kyrie eleison.
Als das Kindlein durch den Wald getragen,
da haben die Dornen Rosen getragen.
Jesus und Maria.“
GL 224, 3
„Keine
Rosen ohne Dornen. Kein Leben ohne Wunden – ohne Leid.
Aber es
gibt nicht nur Dornen, es gibt auch Rosen.
Es gibt
nicht nur Dunkel, es gibt auch Licht.
Es gibt
nicht nur Schmerz, es gibt auch Freude.
Es gibt
das Frohe, Helle, das Schöne und Gute.
Sehen wir
es? Nehmen wir es wahr?
Können
wir uns daran freuen – und dankbar sein?
Suchen
wir nach den Rosen!
Das ist
heilsam, tut gut, stärkt und gibt wieder neue Kraft.
Als das
Kindlein durch den Wald getragen,
da haben
die Dornen Rosen getragen.
Maria
trägt Jesus durch den Dornwald –
da
beginnt der ganze Wald zu blühen,
die
Dornen sind nicht verschwunden – aber die Dornen tragen Rosen -die
Dornen werden nicht abgeschnitten,
aber
zwischen den Dornen blühen die Rosen.
Wo Jesus
hinkommt beginnt die Zeit der Rosen, da wandelt sich Finsternis zu
Licht, Trauer in Freude, Tod in Leben.
Jesus und
Maria – Gott ist da und geht alle Wege mit.“
erstellt von Sonja Dufner nach dem
Vortrag "Maria
durch ein Dornwald ging" von Pater Pius Kirchgeßner, OFMCap
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