Das Lied „Maria durch ein Dornwald
ging“ ist eines meiner liebsten Adventslieder. Ich höre und singe es
immer wieder gern. Ich finde es einfach schön. Es hat eine bezaubernde
Melodie. Dichterisch ist es schlicht und doch tiefsinnig.
Es ist kein Lied, das Gelehrte gemacht
haben, sondern ein Lied, das sozusagen von unten kommt, aus dem Volk.
Geschichtliches
Wenn dieses Lied gesungen wird, dann ist
Weihnachten nicht mehr weit. Ursprünglich war es aber kein Adventslied,
sondern ein regionales Wallfahrtslied, das das ganze Jahr über gesungen
wurde. Mitte des 19. Jahrhundert’s war es im katholischen Eichsfeld
verbreitet und dann im Bistum Paderborn.
Der früheste bekannte Liedbeleg ist ein
Druck aus dem Jahr 1850. Damals hatte das Lied sieben Strophen.
Manches spricht dafür, dass das Lied
älter ist. Es gibt Datierungen, die bis ins 16. Jahrhundert
zurückreichen. Allerdings lässt sich das nicht nachweisen und bleibt
daher ungewiss.
Nach dem 1. Weltkrieg
findet sich das Lied in seiner heutigen Fassung mit drei Strophen im
Liedrepertoire der Jugendbewegung. Dadurch kommt es zu einer enormen
Verbreitung.
Allerdings
verliert das Lied seinen Charakter als Wallfahrtslied und wird mehr als
ein geistliches Volkslied und als Marienlied gesungen und geschätzt.
Nach dem zweiten Weltkrieg setzt sich das Lied dann allgemein durch und
wird eines der beliebtesten Advents- bzw. Weihnachtslieder.
Als solches ist es inzwischen auch
international bekannt.
Ins katholische Gesangbuch
hat es allerdings erst 2013 Eingang gefunden und steht nun im Stammteil
des neuen „Gotteslob“.
Biblischer Kontext
Den Hintergrund dieses Liedes bildet eine
biblische Szene, nämlich der Besuch Marias bei Elisabeth (Lk 1, 39 -
45).
Der Begegnung der beiden Frauen gehen bei
Lukas zwei Geburtsankündigungen voraus. Beide, Maria und Elisabeth
werden auf außerordentliche und wunderbare Weise schwanger.
Elisabeth
ist eigentlich viel zu alt, außerdem gilt sie als unfruchtbar (Lk 1, 7),
um überhaupt noch ein Kind zu bekommen, biologisch, menschlich gesehen
unmöglich. Und ist doch schon im sechsten Monat.
Maria
fragt den Engel „Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“
Sie ist noch Jungfrau. Sie
erschreckt bei der Botschaft, die der Engel ihr bringt und überlegt, was
all das zu bedeuten hat. Dann aber – auf Grund des Hinweises auf
Elisabeth, ihre Verwandte – und als der Engel sagt „Für Gott ist
nichts unmöglich“, ist sie bereit und spricht ihr Ja:
„Mir geschehe, wie du es gesagt hast.“
Interessant ist
allerdings, dass das Lied gar nicht von der Begegnung der beiden
schwangeren Frauen spricht, nicht von der Begrüßung oder was sie
miteinander sprechen. Das Lied handelt vielmehr vom Weg, zu dem Maria
sich aufmacht.
Im Grunde
ist es nur der erste Vers der Bibelstelle, der Vers 39, der im Lied eine
Rolle spielt. Er lautet: „In diesen Tagen machte sich Maria auf den
Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.“
Es ist dieser Weg
oder besser gesagt diese Wanderung über das karge Bergland von Judäa,
die im Lied weitergedacht und ausgemalt wird.
Gut 100 Km
beträgt die Wegstrecke von Nazareth nach Ain Karim, dem heutigen En
Kerem, 6 km von der Jerusalemer Altstadt entfernt, wo der Priester
Zacharias mit seiner Frau Elisabeth wohnte.
Gut 100 Km
übers Gebirge. Kein Spaziergang! Drei stramme Tagesmärsche! Nicht nur
ein weiter Weg, auch kein leichter Weg, schon gar nicht für ein 14
jähriges Mädchen, das auch noch schwanger ist.
Ein mühevoller Weg,
sehr beschwerlich und nicht ungefährlich. Im Lied steht für die
Hindernisse, Anstrengungen und Gefahren das Bild vom „Dornwald“.
Betrachten wir nun die einzelnen
Strophen:
1. Strophe
Maria durch ein Dornwald ging. Kyrie
eleison
Maria durch ein Dornwald ging,
der hat in sieben Jahren kein Laub
getragen,
Jesus und Maria.
Ein Wald voller Dornensträucher,
baumhoch. Da ist schwer durchzukommen. Auf Schritt und Tritt kann man
hängen bleiben, sich wehtun. Die Dornen stechen, verletzen, fügen Wunden
zu. Der Weg durch den Dornwald ist eine Herausforderung – für Maria und
für uns.
Wer von uns
kennt nicht die Erfahrungen, die hinter dem Bild vom „Dornwald“
stecken, oft bittere Erfahrungen?
Das Gestrüpp des Alltags, ein
undurchdringlicher Wust. Man blickt kaum noch durch. Man kann sich
verfangen, sich verlieren und sich verletzen. Spitze Dornen, Stacheln –
Blicke, Worte – bös und gehässig – treffen, bleiben in der Haut stecken,
verletzen, tun weh.
Der Dornwald
– das ist auch unserer Welt mit all ihren Widersprüchlichkeiten,
Widerständen und Grausamkeiten.
Der Dornwald
– das ist wie im Märchen – die Dornhecke und steht für Isolation,
Beziehungslosigkeit.
Der Dornwald
– das sind die dunklen Stunden, die Stunden der Hilflosigkeit, der
Ohnmacht, die Stunden der Angst.
Dann heißt es im Lied,
dass dieser Dornwald sieben Jahre kein Laub getragen hat. Sieben
Jahre keine Blüten, keine Blätter, keine Früchte. Sieben Jahre
Siechtum, Elend, kein Leben, nichts Grünes, kein Erblühen mehr.
Sieben Jahre abgestorben, vertrocknet, dürr, im Grunde genommen tot.
Sieben Jahre lang! – Nach menschlichem Ermessen ist da nichts
mehr zu erwarten. Die Situation ist hoffnungslos, aussichtslos, ganz
trostlos.
Wie oft gibt es das auch in unserem
Leben?
Tausend Gründe, um zu resignieren. Zeiten
ohne Laub, Wüstenzeiten, Zeiten der Trockenheit, der Unfruchtbarkeit,
das Gefühl der Leere, des Ausgebrannt-Sein. Solche Zeiten können einem
wie eine Ewigkeit vorkommen.
Situationen,
in denen nichts mehr zu machen ist. Nichts tut sich. Nichts geht voran.
Es ist wie ein Treten auf der Stelle.
Situationen,
in denen sich unser Lebensraum verdunkelt und uns Angst überkommt,
Zukunftsangst, Existenzangst…
Situationen,
in denen wir uns nicht mehr zurecht finden, ohne Orientierung sind,
nicht mehr ein und aus wissen.
Situationen,
wo wir vielleicht nur noch rufen können:
„Kyrie eleison – Herr erbarme dich!“
Das Adventslied
zeigt uns, woran wir uns halten können. Maria zeigt es
uns: an Gottes Erbarmen.
Maria, die genauso unterwegs ist im
Dornwald der Welt wie wir, sie ist unser Schwester. Sie kennt das Leben.
Es war auch für sie nicht immer ein Honigschlecken. Marias Leben war
über weite Strecken ein geprüftes Leben.
Doch Maria ist nicht allein. Sie geht mit
Jesus, der verborgen in ihr gegenwärtig ist. Jesus und Maria. Mit der
Nennung der Namen dieser beiden endet die erste Strophe.
2. Strophe:
„Was trug Maria unter ihrem Herzen?
Kyrie eleison
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
Das trug Maria unter ihrem Herzen.
Jesus und Maria.“
Die zweite Strophe
beginnt mit einer rhetorischen Frage: „Was trug Maria unter ihrem
Herzen?“
Die Blickrichtung ändert sich. Nicht mehr
der dunkle Wald und mit ihm die Angst steht im Fokus, nicht mehr die
spitzen und harten Dornen, nicht mehr das Schmerzhafte und Wehtuende,
auch nicht mehr das schon lange Abgestorbene, Vertrocknete und Tote.
Der Blick
geht jetzt nach innen. Das Lied spricht vom Herzen und damit von der
Mitte, vom Lebenszentrum.
Da im Innersten ist Neues verborgen. Da
wächst neues Leben, von keinem Menschen erdacht und gemacht, neues
Leben, das von Gott kommt, neues Leben, das schutzbedürftig ist, das
behütet sein will.
Maria
ist guter Hoffnung. Sie ist gesegneten Leibes.
Sie trägt den unter ihrem Herzen, den das
Volk Israel seit langem ersehnt hat: den verheißenen Retter, Gottes
ewiges Wort, den Immanuel, Gott mit uns.
Und wieder
lässt das Adventslied das „Kyrie eleison“ erklingen. Denn das
Neue, das in uns heranwächst, ist sehr verletzlich. Wir können es nicht
aus eigener Kraft schützen. Es braucht die Kraft von oben. Es braucht
den liebenden Beistand Gottes und das liebende Du des Nächsten.
„Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
das trug Maria unter ihrem Herzen.“
Maria
geht nicht einsam durch den Wald. Sie geht nicht im inneren Alleingang.
Sie geht mit Jesus. Jesus ist ihr ganz nahe. Jesus in ihr. Der Apostel
Paulus sagt später: „Nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir!“
Und Edith Stein betet: „Du näher mir als ich
mir selbst, innerer als mein Innerstes.“
Ein Meditationswort lautet:
„Du in mir und ich in dir.“
In Maria
können wir uns selber sehen. Wir können – wie Sie – Jesus im Herzen
haben.
Von Angelus Silesius stammt das
berühmte und viel zitierte Wort: „Wär Christus
tausendmal in Betlehem geboren und nicht in dir, du wärst noch ewiglich
verloren.“
Über eine Aussage im Lied
bin ich schon öfters gestolpert und verstehe sie bis heute nicht
richtig.
Im Lied heißt es nämlich, dass Maria das
Kindlein „ohne Schmerzen“ trug. Doch jede Schwangerschaft, jede
Geburt ist mit Schmerzen verbunden, oder? Das wissen die Mütter unter
Ihnen besser als ich.
Schon zu Eva, der Mutter aller
Lebendigen, sagt Gott, dass sie viele Mühsale haben wird, so oft sie
schwanger wird und dass sie unter Schmerzen Kinder gebären wird (Gen 3,
16).
Oder
ist das „ohne Schmerzen“ auf das Kindlein unter ihrem Herzen
bezogen, das da gut aufgehoben und geborgen ist, wohlbehütet und
beschützt, so dass keine Dornen ihm etwas anhaben können?
Marias Kind
aber, das Gotteskind, das sie im Lied durch den harten Dornwald trägt,
es wird in Armut geboren, es wird in einem harten Futtertrog liegen.
Seine Eltern werden mit ihm Hals über Kopf auf die Straße müssen, über
die Grenze, Asyl suchen in einem fremden Land.
Der Greise Simeon wird der Mutter
weissagen: „Auch deine Seele wird ein Schwert durchbohren.“ Und
den Zwölfjährigen, der sich selbständig macht, den Maria und Josef drei
Tage in Jerusalem suchen, wird seine Mutter fragen “Kind, wie
konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Schmerzen
gesucht.“
Und wenn Jesus groß ist wird er einmal
selber eine Dornenkrone tragen und es werden ihm die furchtbaren Wunden
der Geißelung zugefügt. Und dann wird Maria mit ihm fühlen und mit ihm
leiden. Und als schmerzhafte Mutter wird sie unter seinem Kreuz stehen.
Maria, die Mater dolorosa.
Jetzt
trägt sie das Kindlein unter ihrem Herzen, dann liegt der tote Sohn auf
ihrem Schoß. Maria, die Pieta.
„Jesus und Maria“.
So klingt auch die zweite Strophe aus, mit diesem Ruf, der wie ein Gebet
ist, mit der Anrufung des heiligsten Namens Jesu und dem von seiner
Mutter Maria.
3. Strophe
„Da haben die Dornen Rosen getragen,
Kyrie eleison.
Als das Kindlein durch den Wald
getragen,
da haben die Dornen Rosen getragen.
Jesus und Maria.“
Es gibt keine Rosen ohne Dornen.
Es gibt kein Leben ohne Wunden. Es gibt kein Leben ohne Leid. Aber es
gibt nicht nur die Dornen, es gibt auch die Rosen. Es gibt nicht nur das
Dunkel, es gibt auch das Licht. Es gibt nicht nur den Schmerz, es gibt
auch die Freude. Es gibt nicht nur den Hass, es gibt auch die Liebe. Es
gibt nicht nur den Streit, es gibt auch die Versöhnung und den Frieden.
Es gibt nicht nur das, was wir bedauern und betrauern. Es gibt auch das
Frohe und Helle, das Schöne und das Gute.
Die Frage ist,
ob wir es sehen, ob wir es wahrnehmen? Können wir uns noch freuen
darüber? Können wir noch danken dafür? Oder ist es für uns
selbstverständlich. Können wir vielleicht besser jammern und lamentieren
als uns freuen und danken? Denken wir zu destruktiv? Sehen wir alles
negativ?
Bewahren wir uns einen Blick für die
Rosen!
Das ist heilsam, das tut gut. Das stärkt
und gibt Kraft.
Das ist Balsam für die Seele. „Die
Seele nährt sich an dem, worüber sie sich freut“, sagt der heilige
Augustinus.
Als das Kindlein durch den Wald
getragen,
da haben die Dornen Rosen getragen.
Als Maria hindurchgeht durch die Dornen –
das noch ungeborene Jesuskind unter ihrem Herzen – da beginnt es im
dürren, düsteren Wald zu blühen. Die Dornen blühen, und zwar nicht nur
ein paar zaghafte Blättchen, der Dornwald blüht.
„Da haben die Dornen Rosen
getragen.“
Es heißt im Text nicht: Da sind die
Dornen zu Rosen geworden. Es ist nicht wie beim Rosenwunder, das von der
heiligen Elisabeth berichtet wird, wo das Brot, das sie den Armen
bringt, sich in Rosen verwandelt. Die Dornen bleiben Dornen. Die Dornen
bleiben. Sie werden nicht weggeschnitten, nicht weggehauen. Aber da sind
auch die Rosen. Die Dornen tragen Rosen! Mitten und zwischen den Dornen
blühen Rosen.
Als das Kindlein durch den Wald
getragen,
da haben die Dornen Rosen getragen.
Wo Jesus hinkommt, da beginnt
die Zeit der Rosen.
Wo Jesu hinkommt, das wandelt sich
Finsternis in Licht, Trauer in Freude, Tot in Leben. Die Begegnung mit
Jesus lässt heil werden an Leib und Seele. Das war beim blinden Bettler
Bartimäus so, dem Jesu das Augenlicht schenkt. Das war beim
Synagogenvorsteher Jairus so, der um sein todkrankes Töchterchen bangt.
Das war bei der Mutter von Naim so, der Jesus ihren Sohn lebendig
zurückgibt. Und Jesus selber bleibt nicht im Tod. Bosheit, Gewalt und
Tod haben nicht das letzte Wort.
In einem neuen Gotteslob-Osterlied
heißt es: „Christus lebt, mit ihm auch ich.
Tod, wo sind nun deine Schrecken?“
Und fast spöttisch triumphierend schreibt
Paulus an die Korinther: „Verschlungen ist der Tod vom Sieg. Tod, wo
ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel“ (1 Kor 15, 54f).
Wer mit Jesu in Berührung kommt,
lebt auf.
Das war bei der 12 Jahre lang
blutflüssigen Frau so, bei der gekrümmten Frau, bei der Sünderin im Haus
des Pharisäers Simon, beim Gelähmten, den seine Freunde mit der
Tragbahre zu Jesus bringen, beim Taubstummen, beim Mann mit der
verdorrten Hand, den Jesus am Sabbat heilt.
„Wer mit Jesus in Berührung
kommt, lebt auf.
Wer ihm wirklich begegnet, der
spürt das Wunder der Verwandlung: der bleibt nicht blind, sondern sieht
sein Leben in einem anderen Licht; der bleibt nicht taub, sondern hört
plötzlich auch die leisen und bittenden Töne in seiner Umgebung; der
bleibt nicht stumm, sondern wird mündig und macht den Mund auf, wo
Gerechtigkeit und Wahrheit auf dem Spiel stehen. Wenn wir mit der
Botschaft Jesu im Herzen zu den Menschen gehen, dann beginnt dort, wo
die anderen nur Dornen sehen, schon die Zeit der Rosen.“
(W. Raible)
„Maria durch ein Dornwald ging“:
ein Lied der Verheißung, ein Lied der Hoffnung, ein Lied, das Zuversicht
schenkt. Denn es rechnet damit, dass Unmögliches möglich wird.
„Für Gott ist nichts unmöglich.“
Da sind vielleicht auch in meinem Leben
Möglichkeiten, an die ich noch gar nicht gedacht habe; Perspektiven, die
mir noch gar nicht in den Blick gekommen sind; Frohes, Helles, das ich
noch gar nicht wahrgenommen habe.
Alfred Delp schreibt aus der Nazihaft:
„Wir können dem Leben trauen, weil wir
es nicht allein zu leben haben, sondern weil Gott es mit uns lebt.“
Voll Vertrauen singen wir auch in der
dritten Strophe:
„Kyrie eleison – Herr, erbarme dich“
Darin drückt sich Erwartung aus,
Erwartung und Hoffnung.
Herr, erbarme dich, erbarme dich über uns
und über die ganze Welt! Auf Gottes Zuwendung, auf seine Hilfe, auf sein
liebevolles Erbarmen sind und bleiben wir immer angewiesen.
Wie schon die Strophen zuvor,
so endet auch die dritte mit der Anrufung der Namen „Jesus und
Maria“.
Die Nennung der beiden Namen kann zum
Herzensgebet werden und die Gewissheit stärken, dass Gott da ist und alle
Wege mit uns geht, die Gewissheit auch, dass uns nichts trennen kann von
seiner Liebe.
„Komme, was mag – Gott ist mächtig!
Wenn unsere Tage dunkel sind und
unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte, so wollen wir stets
daran denken, dass es in der Welt eine große segnende Kraft gibt, die
Gott heißt. – Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen. Er will das
dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln, zuletzt in den
leuchtenden Morgen der Ewigkeit.“ (M. L. King)
Gebet:
Herr, unser Gott,
du hast die Dornen erschaffen und die
Rosen.
Du kennst das Leid und den Schmerz,
die Freude und die Schönheit.
Du begleitest uns durch die dunklen
Nächte unserer Not
und schenkst uns Zeichen der Hoffnung und
Erfüllung.
In Christus bist du Mensch geworden
und erträgst, was Menschen ertragen
müssen.
In schweren und dornenreichen Zeiten
blüht deine Liebe auf zu einem neuen
Leben.
Deshalb vertrauen wir uns dir an
mit unseren Hoffnungen und Ängsten,
in Traurigkeit und Freude.
Amen. |