Exerzitien mit P. Pius

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Himmelfahrt Christi - Tag der Freude - Zeit der Kirche

 

Nach der ersten Lesung haben wir im Lied gesungen:

„Er ward gehorsam bis zum Tod, erhöht hat ihn der starke Gott.

Ihm ward zuteil ein Name hehr; es ruft das All: Du bist der Herr!"

Im alten Gotteslob hat die letzte Strophe des Liedes geheißen:

„Er ist das Haupt der Christenheit, regiert sein Volk in Ewigkeit.

Er triumphiert, lobsinget ihm, lobsinget ihm mit lauter Stimm!“

 

Liebe Mitchristen!

Das FEST DER HIMMELFAHRT DES HERRN ist – wie es in diesem Lied zum Ausdruck kommt – im Grunde die Feier seines Königtums. Nachdem ER das Werk der Erlösung vollendet hat, kehrt ER zum Vater zurück, von dem ER ausgegangen war, als Herr über Himmel und Erde: „Es ruft das All: Du bist der Herr!“

 

Liebe Mitchristen!

Jesus ist zwar zum Himmel aufgefahren, hat aber die Seinen nicht verlassen. ER ist zum Vater heimgekehrt, um uns - erstens - einen Platz zu bereiten und - zweitens - um uns den Beistand, den Heiligen Geist zu senden, der die Kirche in alle Wahrheit einführt und in der Gemeinschaft mit Jesus bewahrt.

 

Mit der Himmelfahrt des Herrn beginnt also die Zeit der Kirche.

In ihr schreitet Christus durch die Jahrhunderte bis zum Ende der Zeit. – Die Kirche ist Instrument des Heils. Durch sie wird allen Menschen das Heil angeboten, das Heil, das Jesus uns erwirkt hat.

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Am heutigen Fest werden unsere Augen in zwei Richtungen gelenkt. Wir schauen - zum einen - auf das Ziel unseres Lebens, „denn unsere Heimat ist im Himmel; von dort erwarten wir den Herrn, unseren Retter.“ – Und wir schauen - zum anderen - auf die Erde, auf der wir leben und eine Berufung haben, Auftrag und Sendung. Hier auf Erden sollen wir uns als Zeugen Jesus Christi erweisen und uns als Boten und Botinnen des Glaubens bewähren. Wir haben die Berufung, uns vom Heiligen Geist durchdringen, erfüllen und formen zu lassen, damit wir – mit Christus verbunden – immer mehr mit ihm eins und gleichförmig werden. So sollen und können wir – wie ein Sauerteig – in unsere Umgebung und in die Welt hineinwirken.

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Seien wir voll Dankbarkeit, dass er uns berufen hat, seine Zeugen zu sein! Bedenken wir, welch verantwortungsvollen Auftrag der Herr uns gegeben hat! Bedenken wir, welch großes Vertrauen Gott in uns setzt! – Seien wir aber auch ohne Furcht, denn in der Kraft des Heiligen Geistes sind wir fähig, unserer Berufung gerecht zu werden. In der Kraft des Heiligen Geistes können wir unseren Auftrag erfüllen. In seiner Kraft können wir unserer Sendung entsprechend leben.

 

Liebe Mitchristen!

Das heutige Fest ist ein Tag der Freude und der festlichen Lobgesänge. „Er triumphiert, lobsinget ihm, lobsinget ihm mit lauter Stimm!“

 

Wir haben allen Grund zur Freude und zur Dankbarkeit:

  • Wir wissen, dass unser Erlöser der universale Herr ist und dass seine Herrschaft eine Herrschaft der Liebe ist, die kein Ende hat.

  • Wir wissen, dass ER sich unser annimmt und uns beisteht durch den Heiligen Geist, mit dem wir gesalbt sind, die Kraft von oben, unser Trost und unser Beistand.

  • Wir wissen uns von IHM geliebt und angenommen. Wir wissen uns bei IHM und in IHM geborgen. Nichts soll uns von IHM trennen. ER will, dass wir einmal für immer bei IHM sind.

 

So wird der Tag der Himmelfahrt Christi zum Tag unserer großen Hoffnung.

ER ist uns vorangegangen, um uns den Weg zu zeigen.

ER ist heimgegangen, um uns eine Heimat zu bereiten.

ER ist zum Vater gegangen, um unser Mittler und Fürsprecher zu sein.

Wichtig ist: ER ist nicht fortgegangen, um von uns weg zu sein, uns fern zu sein, sondern um uns auf eine neue Weise nahe zu sein. Seine Abwesenheit ist eine neue Weise seiner Gegenwart.

 

Liebe Mitchristen!

Erlauben Sie mir noch einen Gedanken: Nach der Himmelfahrt des Herrn versammelten sich die Apostel im Abendmahlssaal um Maria und erwarteten betend die Herabkunft des Heiligen Geistes.

Das ist für uns Vorbild. Auch wir sollen in der Pfingstnovene, – in den neun Tagen zwischen Himmelfahrt und Pfingsten – um die Gaben des Heiligen Geistes beten. (Deswegen hat die Liturgiereform die Pfingstnovene aufgewertet, was daran sichtbar wird, dass es für die Werktage zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten eigene Texte für die heilige Messe und für das Stundengebet gibt.)

 

Bitten wir also inständig um die Gaben des Heiligen Geistes!

Öffnen wir uns und machen wir uns bereit, damit ER uns führen kann, wohin ER will, und uns formen kann, wie ER uns haben will.

 

Eine Pfingstnovene um die Gaben des Heiligen Geistes steht im Gotteslob – Anhang Freiburg-Rottenburg – unter der Nr. 929. Eine andere Möglichkeit ist, jeden Tag die Pfingstsequenz zu beten: Gotteslob 344. Vielleicht jeden Tag nur ein Abschnittchen meditativ beten, sich Zeit lassen, verweilen bei dem Wort oder Gedanken, der mich anspricht und berührt! Eine Möglichkeit ist auch die Heilig-Geist-Litanei Gotteslob 565, der Andachtsabschnitt Gotteslob 675,5 oder eines der schönen Pfingstlieder. – Aber sich nicht verzetteln! Auswählen und bleiben! Wiederholen! Vertiefen!

 

Wie auch immer: Wichtig ist, dass wir die kommenden Tage bis zum Pfingstfest durch intensives Beten zum Heiligen Geist nutzen und die Pfingstnovene nicht einfach verstreichen lassen! – Folgende Worte von zwei großen deutschen Mystikern können uns inspirieren und motivieren:

 

Von Johannes Tauler stammt das Wort:

„Heute noch, zu jeglicher Stunde, ohne Unterlass füllt und überströmt der Heilige Geist alle Gründe und alle Herzen und Seelen, wo er Raum findet. Er füllt die Täler und die Tiefen, die ihm geöffnet sind.“

 

Und Meister Eckhart sagt:

„Wäre ich so bereit und fände Gott soweit Raum in mir, wie in unserem Herrn Jesus Christus, er würde mich ebenso mit seiner Flut erfüllen. – Denn der Heilige Geist kann sich nicht enthalten, in all das zu fließen, wo er Raum findet, und soweit, wie er Raum findet."

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