Am Palmsonntag
spielt ein Esel eine im wahrsten Sinn des Wortes „tragende Rolle“:
Auf ihm reitet nämlich der Herr in seine
Stadt Jerusalem ein.
Auf einem Esel
wohlgemerkt und nicht hoch zu Ross, auf einem einfachen Lasttier und
nicht auf einem Reitpferd.
Wie vielsagend ist das! Auf einem Esel
zieht man nicht in den Krieg. Mit einem Esel gewinnt man keine
Schlachten.
Ein Esel ist nicht spektakulär.
Aber er ist für viele so wichtig. Denn auf einem Esel transportiert man
Lasten, bringt man die Ernte nach Hause, schleppt man Wasser aufs Feld.
Ein Esel ist alltäglich – aber er dient
dem Leben.
So wie dieser Esel Jesus nach Jerusalem
bringt, so soll die Kirche den Herrn zu den Menschen bringen:
Nicht auf dem hohen Ross, sondern auf
Augenhöhe.
Nicht mit Pomp und großem Getöse, sondern
in Demut und Schlichtheit.
Nicht hochwürdig, sondern liebenswürdig.
Nicht um zu herrschen, sondern allein, um
zu dienen.
Den Herrn zu den Menschen zu
tragen, den Heiland, den Erlöser und Freund.
Einen Herren, dem man nicht zujubelt aus Angst und Furcht, sondern aus
Liebe und Freude, weil er eine gute Nachricht bringt – und Frieden.
Diesen König zu den Menschen zu tragen,
das war, wie gesagt, damals der Dienst eines Esels. Und heute ist das
der Dienst einer Kirche.
Es ist unser Dienst.
Ehrliche Frage:
Was „transportieren“ wir von Jesus in
unseren Alltag, in unsere Welt hinein?
Was erfahren die Menschen von Jesus, wenn
sie uns begegnen?
(nach
Richard Baus) |