An Weihnachten
wurde die „Weltsaite“ gespannt, die Gott und Mensch verbindet, die den
Prozess unserer Menschwerdung hält und steuert. Und wenn es zuweilen
scheint, dass alle Stricke reißen – diese Saite reißt nicht. Zu tief, zu
endgültig hat Gott sich an Weihnachten mit uns Menschen eingelassen. Zu
sehr ist er nun am Prozess unserer Menschwerdung beteiligt.
Die Stürme der Unmenschlichkeit, die
durch uns selber, durch unser Leben, durch unsere Welt fegen und
gefährlich an allen Hoffnungen rütteln, sie können die an Weihnachten
ein für allemal gespannte Saite nicht mehr entzweireißen, sie bringen
sie immer nur zum Singen: Sie singt vom kommenden Menschen, wie Gott ihn
vollenden wird nach dem Bilde des Menschen Christus.
Das ist die Zukunftsmusik, die erstmals
über dem nächtlichen Betlehem aufklang.
Kurt Marti |