Maria hat die Nachfolge des
Gekreuzigten in so inniger Weise vollzogen, dass sie vom
christlichen Volk als die Mutter der Schmerzen verehrt wird.
Wir sprechen von den sieben Schmerzen Mariens.
1. Schon die
Weissagung des Greisen Simeon bei der Darstellung Jesu
im Tempel war ein Schmerz für Maria: „Dir selbst wird ein
Schwert durch die Seele dringen.“
2. Die Flucht
nach Ägypten brachte nicht nur die Beschwernisse der
Reise und der Fremde, sondern Maria erlebte in noch viel
tieferem Schmerz die Ablehnung des Messias. Von Anfang an
wird er verfolgt. Maria nimmt teil am Leidensweg ihres
Sohnes.
3. Nach dem
Verlust des Kindes in Jerusalem und dreitägigem Suchen
bekennt Maria ausdrücklich: „Dein Vater und ich suchen dich
voller Angst.“ – Aber mehr noch muss Maria von der Antwort
betroffen gewesen sein. Denn es heißt: „Sie verstanden
nicht, was er damit sagen wollte.“ – Auch Maria musste das
Dunkel des Glaubens auf sich nehmen. – In dieser Stunde
bewährte sich ihre Glaubensbereitschaft: „Sie bewahrte
alles, was geschehen war in ihrem Herzen“ (Lk 2, 51).
4. Die
Begegnung mit ihrem Sohn auf dem Kreuzweg und
5. ihr Stehen
unter dem Kreuz bedeuten für Maria weitere Schmerzen und
neues Leid.
6. Der
Leichnam Jesu wird vom Kreuz abgenommen und liegt im
Schoß seiner Mutter. Das Bild der Pieta. Einst hatte sie das
Kind auf dem Schoß getragen und betend bedacht, wie vom
Engel verheißen: das wird der Erlöser sein. Nun glaubte sie
in aller Hingabe: Das ist der Erlöser.
7. Bei der
Grablegung sehen wir Maria in der Sorge um ihren toten
Sohn. Welcher Trost muss es – bei allem Leid – für Maria
gewesen sein, dass sich Josef von Arimathäa und Nikodemus um
die Bestattung bemühten. – In Maria aber lebt die Hoffnung
auf die Auferstehung ihres Sohnes. Sie beginnt zu begreifen:
durch den Tod Jesu ist die Menschheit vom Tod errettet und
erlöst. |