Zwei Lastkutscher kamen mit vollgeladenen
Karren daher. Die Wege waren verschlammt, und beide Karren fuhren sich
fest.
Einer der beiden Kutscher war fromm. Er
fiel dort im Schlamm auf die Knie und begann Gott darum zu bitten, ihm
zu helfen. Mit Blick zum Himmel betete und betete er unaufhörlich.
Währenddessen fluchte der andere,
arbeitete aber. Er suchte sich Zweige, Blätter und Erde zusammen. Er
schob am Karren. Er schimpfte, was das Zeug hielt. Und da geschah das
Wunder: Aus der Höhe steigt ein Engel nieder. Zur Überraschung der
beiden Kutscher kommt er aber jenem zur Hilfe, der geflucht hat. Der
arme Mann wird ganz verwirrt und ruft aus: "Entschuldige, das muss ein
Irrtum sein. Sicher gilt die Hilfe dem anderen." Aber der Engel sagte:
"Nein, sie gilt dir. Gott hilft dem, der arbeitet".
Natürlich werden wir daraus nicht den
Schluss ziehen, zu schimpfen sei richtig und zu fluchen nicht falsch.
Aber wer Gott die Verantwortung für alles auflädt und nur betet und
Gelübde ablegt, ohne Anstrengungen zu übernehmen, der hat das
Christentum nicht verstanden.
Dom Helder Camara
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