Ich habe meine Jahre gezählt und
festgestellt, dass ich weniger Zeit habe, zu leben, als ich bisher
gelebt habe. Ich fühle mich wie dieses Kind, das eine Schachtel Bonbons
gewonnen hat: die ersten isst es mit Vergnügen, aber als es merkt, dass
nur wenige übrig sind, begann es, sie wirklich zu genießen.
Ich habe
keine Zeit für endlose Konferenzen, bei denen die Statuten, Regeln,
Verfahren und internen Vorschriften besprochen werden, in dem Wissen,
dass nichts erreicht wird.
Ich habe
keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen, die ungeachtet ihres
Alters nicht gewachsen sind. Ich habe keine Zeit mehr, mit
Mittelmäßigkeiten zu kämpfen.
Ich will
nicht in Besprechungen sein, in denen aufgeblasene Egos aufmarschieren.
Ich vertrage keine Manipulierer und Opportunisten. Mich stören die
Neider, die versuchen, Fähigere in Verruf zu bringen, um sich ihrer
Positionen, Talente und Erfolge zu bemächtigen. Meine Zeit ist zu kurz
um Überschriften zu diskutieren. Ich will das Wesentliche, denn meine
Seele ist in Eile. Ohne viele Süßigkeiten in der Packung.
Ich
möchte mit Menschen leben, die sehr menschlich sind.
Menschen,
die über ihr Fehler lachen können, die sich nichts auf ihre Erfolge
einbilden.
Die sich
nicht vorzeitig berufen fühlen und die nicht vor ihrer Verantwortung
fliehen. Die die menschliche Würde verteidigen und die nur an der Seite
der Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen möchten.
Es ist
das, was das Leben lebenswert macht.
Ich
möchte mich mit Menschen umgeben, die es verstehen, die Herzen anderer
zu berühren.
Menschen,
die durch die harten Schläge des Lebens lernten, durch sanfte
Berührungen der Seele zu wachsen.
Ja, ich
habe es eilig, ich habe es eilig, mit der Intensität zu leben, die nur
die Reife geben kann.
Ich
versuche, keine der Süßigkeiten, die mir noch bleiben, zu verschwenden.
Ich bin mir sicher, dass sie köstlicher sein werden, als die, die ich
bereits gegessen habe.
Mein Ziel
ist es, das Ende zufrieden zu erreichen, in Frieden mit mir, meinen
Lieben und meinem Gewissen. Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt,
wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
Mario de Andrade, San Paolo 1893 - 1945 |