Exerzitien mit P. Pius

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Sich Zeit nehmen für Notwendiges

Anthony de Mello erzählt die Geschichte eines erschöpften Holzfällers, der viel Zeit und Kraft aufwendete, weil er mit einer stumpfen Axt arbeitete. Er habe keine Zeit die Schneide zu schärfen, sagte er.

 

Indem wir uns keine Zeit nehmen, die Schneide unserer stumpfen Axt zu schärfen, verschwenden wir unsere Energie mit den immer gleichen Tätigkeiten. Wir gönnen uns nicht die Zeit, einmal nachzudenken: ist es richtig, immer das Gleiche zu tun? Sollten wir nicht innehalten, um zu schauen, worum es eigentlich geht in unserem Leben? Wer die Frage nach dem Sinn ausklammert, uns sich einfach nur den Tätigkeiten widmet, die er gerade zu erledigen hat, dessen Schneide wird stumpf.

 

Wir brauchen Zeiten der Stille, um zu überprüfen, ob das, was wir tun noch wichtig ist und ob wir nicht viel zu viel Energie dafür verwenden. Das ausgeglichene Verhältnis von Nehmen und Geben gilt für alles was wir tun. Für unsere Zeit gilt es besonders. Wer sich Zeit nimmt, verbraucht nicht mehr so viel Zeit für Unsinniges.

 

Weil wir keine Zeit haben, uns um unsere Gesundheit zu kümmern, werden wir krank. Der Körper zwingt uns dann, uns die Zeit zu nehmen, die wir uns sonst nicht gegönnt hätten, Weil zu viel Energie verschwenden, mit der stumpfen Axt auf den Baum einzuhauen, brennen wir aus. Die Geschichte vom Holzfäller will uns lehren, uns freiwillig die Zeit zu nehmen, damit uns nicht die Umstände die Zeit stehlen, die wir uns nicht gegönnt haben.

 

aus: Anselm Grün, Dem Glücklichen schlägt keine Stunde, Kreuz Verlag

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