Einmal am Tag, da solltest du
ein Wort in deine Hände nehmen, ein Wort der Schrift. Sei
vorsichtig, es ist so schnell erdrückt und umgeformt, damit
es passt.
Versuch nicht, hastig es zu
„melken“, zu erpressen, damit es Frömmigkeit absondert.
Sei einfach mal still. Das
Schweigen, Hören, Staunen ist bereits Gebet und Anfang aller
Wissenschaft und Liebe.
Betaste das Wort von allen
Seiten, dann halt es an die Sonne und leg es an das Ohr wie
eine Muschel.
Stecke es für einen Tag wie
einen Schlüssel in die Tasche, wie einen Schlüssel zu dir
selbst.
Fang heute an! Vielleicht
damit: Es geschehe dein Wille wie im Himmel so auf Erden.
Paul Roth |