So vielen Türen begegne ich im Laufe
meines Lebens.
Offene. Verschlossene. Mit und ohne
Klinke.
Manche werden mir geöffnet, andere
bleiben verschlossen.
Es gibt Türen, die öffne ich mir selbst.
Mit Leidenschaft. Mit Vorsicht. Mit
Beharrlichkeit.
Es gibt Türen, die knirschen, wenn ich
die Klinke herunterdrücke.
Manche davon lassen sich sogar nur unter
großem Protest öffnen,
andere öffnen sich sofort, so als
warteten sie nur darauf, dass ich komme.
Hinter allen Türen verbirgt sich für mich
ein neuer Blick auf das Leben.
Ich darf sehen, hören und immer wieder
neu lernen.
Dabei entdecke ich Selbstverständliches
wie Geheimnisvolles.
Eine dieser Türen führt zu mir selbst.
Bin ich gut ihr, dann pflege ich sie
aufmerksam.
Öle die Scharniere und die Klinke.
Den Türknauf, der sich beim Öffnen in
meine Hand schmiegt.
Bei mir bin ich jederzeit willkommen,
auch dann,
wenn ich lange aushausig war.
Hier kann ich sein, wer ich bin und wie
ich bin.
Erfahre Schutz und Geborgenheit bei mir.
Lerne Achtsamkeit mit mir selbst und so
auch für andere.
Denn Menschen sind auch Türen
füreinander.
Sie öffnen und verschließen
Lebensmöglichkeiten.
Gewollt und ungewollt.
Türen.
Angelika Kamlage
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