Die einzige Kraft, die unser Herz zu
verändern vermag, ist die Liebe Jesu, wenn auch wir mit dieser Liebe
lieben. Und diese Liebe macht es uns möglich, unsere Feinde zu lieben
und denen zu vergeben, die uns beleidigt haben.
Ich stelle euch eine Frage, jeder
antworte in seinem Herzen. Bin ich fähig, meine Feinde zu lieben?
Wir haben alle Leute – ich weiß nicht, ob
sie Feinde sind – aber die nicht mit uns auskommen, die „auf der anderen
Seite“ sind, oder jemand hat da Menschen, die ihm Böses getan haben.
Bringe ich es fertig, diese Leute zu
lieben? Jenen Mann, jene Frau, die mich verletzt haben, die mich
beleidigt haben? Vermag ich ihnen zu vergeben? Jeder antworte in seinem
Herzen.
Die Liebe Jesu lässt uns den anderen
sehen als jemand, der jetzt schon oder in der Zukunft zur Gemeinschaft
der Freunde Jesu gehört; sie regt uns zum Dialog an und hilft uns,
einander zuzuhören und zu kennen.
Die Liebe öffnet uns für den anderen und
wird zur Grundlage menschlicher Beziehungen. Sie versetzt uns in die
Lage, die Barrieren unserer Schwächen und Vorurteile zu überwinden. Die
Liebe Jesu in uns baut Brücken, sie lehrt neue Wege, sie löst die
Dynamik der Brüderlichkeit aus.
Papst Franziskus, beim „Regina Caeli“
am 19.05.2019 |