Der da,
der Fremde, der aus Samaria,
der Ungläubige,
mit dem kein Jude etwas zu
tun haben will,
ausgegrenzt wegen seiner
Herkunft.
Der da,
der Kranke, der Aussätzige,
der Unreine
muss auf Abstand bleiben, in
Quarantäne,
isoliert wegen seiner
Krankheit,
ruft mit anderen
Leidensgenossen:
„Jesus, Meister, erbarme dich
unser.“
Jesus tut nichts, berührt sie
nicht, sagt nur:
„Geht zu den Priestern.“
Auf dem Weg dorthin werden
sie rein vom Aussatz.
Nur der eine,
der Fremde, kommt zurück,
um zu danken, um Gott zu
preisen.
Nur der eine hat Heil
erfahren,
nicht nur äußerlich, an
seiner Haut, an seinem Leib,
sondern in seinem ganzen
Leben.
Er kehrt um, beginnt ein
neues Leben,
indem er die Barmherzigkeit
Gottes preist.
Der da
sieht weiter, tiefer mit den
Augen des Herzens,
mit den Augen des Glaubens.
Er hat den Durchblick.
Er ist erlöst.
Mechthild Bettinger
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