Jemanden
brauchen und sich brauchen lassen
ist
Lebensreichtum
Niemanden
brauchen und sich nicht brauchen lassen
ist
Lebensgeiz.
Sich
brauchen lassen ist nicht nur gut und moralisch.
Ich
möchte es lieber mit einer ästhetischen Kategorie benennen:
Es ist
schön.
Der
hinwendungsfähige Mensch ist ein schöner Mensch
Der seine
Bedürftigkeit bejahende Mensch ist ein schöner Mensch.
Es gibt
ein Wort im Neuen Testament, das ich liebe:
Überfließen.
Damit ist
die Liebe, die Großmut des Menschen gemeint,
der sich
selber nicht aufspart,
der nicht
mit sich geizt,
sondern
verschwenderisch mit sich selber ist.
Sich
verschwenden können – eine herrliche Kunst.
Verschwenden hängt mit verschwinden zusammen.
Aber man
verschwindet gerade nicht,
wenn man
sich verschwendet.
Wo man
verschwindet hinter der Verschwendung,
da ist
sie falsch.
Fulbert Steffensky |