Jesus hat hier viele Jünger, die im
Himmel gerne bei ihm sein möchten, aber wenige, die sein Kreuz auf Erden
tragen wollen.
Viele folgen Jesus nach bis zum
Brotbrechen beim Abendmahl, aber wenige bis zum Trinken aus dem
Leidenskelch.
Doch was ist das für ein Glaube, wenn er
vor allem nützlich ist, wenn er den Menschen etwas bringen soll – Glück
oder innerer Friede…? Beweisen diese Gläubigen denn nicht, dass sie sich
selbst mehr lieben als Jesus?
Doch wo findet man einen Menschen, der
seinem Gott umsonst dient?
Wenn ein Mensch seinen ganzen Reichtum
weggibt, wenn er eifrig die Bibel liest, wenn er sich leidenschaftlich
engagiert für Gerechtigkeit und Frieden, wenn er ein vorbildliches und
frommes Leben führt, dann fehlt ihm noch vieles, nein nicht vieles, nur
Eines fehlt ihm: Das Eine Notwendige.
Wenn du alles verlassen hast, musst du
dich selbst ganz verlassen, vor allem dein Geltungsbedürfnis und deine
Eigenliebe.
frei nach: Thomas von Kempen, Das Buch
von der Nachfolge Christi, 2. Buch, 11. Kapitel |