Exerzitien mit P. Pius

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Effata! Öffne dich!

23. Sonntag im Jahreskreis; Lesejahr B; Mk 7, 31 - 37

 

Menschen bringen einen Taubstummen zu Jesus mit der Bitte, er möge ihn mit seiner Berührung heilen.

Jesus handelt sofort, legt ihm die Finger in die Ohren und berührt die Zunge des Mannes mit Speichel. Dann blickt Jesus zum Himmel, seufzt, spricht sein heilendes Wort und befreit den Mann von seinem Leiden.

Dabei geht es Jesus nicht um die Demonstration seiner Macht, sondern, dass die Berührung mit Ihm zugleich Berührung mit Gott ist. Durch sein Aufblicken zum Himmel macht Jesus deutlich, dass letztlich Hilfe und Heil bei Gott zu finden sind.

Jesu vertrauensvolle Zuwendung zu diesem Menschen hat dazu geführt, dass er aus seiner inneren Vereinsamung herausgekommen ist, dass sich für ihn der Himmel geöffnet hat. Jesus schenkt ihm die Kraft zu einer neuen und tieferen Beziehung: Er kann hören und sprechen. Die Berührung mit Jesus hat ihn geheilt, und das bringt andere zum Staunen und zum Gespräch untereinander.

 

Fragen wir uns ruhig:

Welche Hindernisse stellen wir uns selber in den Weg, um die Erfahrung einer heilenden Berührung nicht zu zulassen?

 

Im Wort der Schrift und in den Sakramenten fährt Jesus fort, uns zu „berühren“, um uns zu heilen. Es kommt auf unseren Glauben und auf unsere Sehnsucht nach ihm an, ob wir in Jesus das Wirken Gottes erkennen und zulassen.

Es geht in erster Linie nicht um körperliche Heilungen, sondern um die Heilung in der Tiefe unserer Seelen und unserer Herzen. Berührung mit Jesus schafft eine heilsame Beziehung zu Gott, zu sich selber und zueinander.

 

Schwester Cristina Irsara

 

aus „Sonntagsblatt“, Diözese Brixen-Bozen (Südtirol), September 2018

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