Exerzitien mit P. Pius

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Komm, o Tröster, Heilger Geist

Pfingstpredigt

 

 

 

Wir feiern Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes. Doch viele können mit dem Heiligen Geist nichts oder nur wenig anfangen. Gott – Heiliger Geist: Was soll man darunter verstehen? Und was kann er für unser Leben bedeuten?

 

Ein Zugang kann sich uns eröffnen durch einen Namen, der in der Heiligen Schrift, aber auch in Liedern und Gebeten dem Geist Gottes vielfach gegeben wird. Er wird nämlich auffallend oft „Tröster“ genannt.

 

„Der du der Tröster wirst genannt, vom höchsten Gott ein Gnadenpfand …“ heißt es in einem Lied. Und: „Komm, Tröster, der die Herzen lenkt, du Beistand, den der Vater schenkt …“ Oder: „Komm, bester Tröster, selige Erquickung …“ Und einem Gebet heißt es: „Köstlich Labsal, Gottes Geist, der du tief zu trösten weißt.“

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Wir alle haben uns wohl schon nach Trost gesehnt. Jeder von uns hat wohl schon Trost erfahren oder versucht, einen anderen zu trösten.

 

Keine Frage: Der Mensch ist ein Trost suchendes Wesen. Wir alle brauchen immer wieder Trost. In verschiedenen Situationen tut es einfach gut, getröstet zu werden: in Verlassenheit und Einsamkeit, in Trauer und Angst, in Ratlosigkeit und Verzweiflung.

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Das war auch die Situation der Jünger nach dem Tod Jesu: Unsicherheit, Ratlosigkeit, Angst. Im Evangelium heißt es, dass sie aus Furcht vor den Juden hinter verschlossenen Türen versammelt waren. Sie verstecken sich, sind wir gelähmt. Sie wissen nicht, wie es weiter gehen und was aus ihnen werden soll.

 

Aber Jesus hat ihnen einen Tröster verheißen. In den ergreifenden Abschiedsreden, als Trauer und Wehmut die Seinen erfasste, da kündete er ihnen den Tröster-Geist an, den Beistand, einen „Mutmacher“. – In der Stunde des Abschieds verspricht Jesus den Seinen, dass er sie nicht allein und auf sich gestellt zurücklässt. „Ich lasse euch nicht als Waisen zurück“, sagt Jesus.

 

Diese Zusage war etwas sehr Tröstliches für die Jesus-Jünger und Jüngerinnen. Und so erwarteten, erflehten und ersehnten sie den verheißenen Gottes-Geist. Und sie empfingen ihn. – Und da geschieht die Wende. Gottes Geist befreit die Jünger aus Angst, aus Unsicherheit und Ratlosigkeit. – Trauer wandelt sich in Freude, Enge in Weite, Resignation in Hoffnung. Lethargie schlägt um in Begeisterung. Der Geist Gottes bringt neues Leben. Die Jünger und Jüngerinnen Jesu erfahren den Gottes-Geist wirklich als Trost, als Beistand, als Mutmacher.

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Wann und wie erfahren wir Trost?

Es tröstet die Hand, die streichelt. Es tröstet das Auge, das lächelt. Es tröstet der Arm, der schützend umarmt. Es tröstet das ermutigende und aufrichtende Wort. Trost erfahren wir, wenn wir die Nähe eines lieben Menschen spüren, sei es, dass er zuhört und zu verstehen versucht, sei es, dass er uns Mut zuspricht.

 

Es ist schön und wir können gar nicht dankbar genug sein, wenn wir Menschen kennen, die uns in Leid und Not, in Angst und Trauer beistehen, Menschen, die zu trösten, zu stützen und zu stärken vermögen.

 

Aber wir wissen auch, wie begrenzt oft menschliche Hilfe ist. Der andere hat oft mit sich selbst genug zu tun. Er hat eigene Sorgen und Probleme. Oder er ist nicht in der Nähe, ist nicht erreichbar. Oder er hat wenig Zeit. Und den besten Weggefährten, den treuesten Freund entreißt eines Tages der Tod.

 

Einen ganzen Lebensweg begleiten und auch in den ausweglosesten Situationen nahe sein und in die tiefsten Abgründe mitgehen, das vermag nur Gott allein. Gott mit seiner bleibenden Nähe, seiner nie aufgekündigten Treue und seiner unverbrauchten Liebe.

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Die Zuwendung Gottes, sein Trost, sein Beistand, das ist der Heilige Geist. Ja, noch mehr: Der Heilige Geist, das ist die Nähe Gottes in uns! Als Gabe des Auferstandenen ist er in unserem innersten Grund, um den Kleinmut in uns zu verwandeln, um die Tiefen des Herzens zu erfüllen mit Licht und Gnade, mit Freude und Frieden.

 

Schon der Prophet Jesaja lässt Gott einmal sagen: „Ich bin es, der euch tröstet“. Und an einer anderen Stelle heißt es: „Wie eine Mutter ihren Sohn tröstet, so tröste ich euch.“ Und der Apostel Paulus nennt Gott „Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes.“ – Gott tröstet, der Geist tröstet.

 

Geben wir diesem Tröster-Geist Raum in uns. Lassen wir ihn immer wieder in unser Leben ein! – Erflehen, erbitten und ersehnen wir ihn wie die Jünger damals – den Geist Gottes als Trost und Beistand, als Kraft von oben, als die bleibende, stärkende Nähe Gottes in uns.

 

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