Jeder Mensch trägt die Sehnsucht
nach Ganzheit und Einssein in sich.
Wir alle
aber erfahren an uns Zerrissenheit und ein tiefes Gespaltensein.
Wir
leiden am Fragmentarischen, am Bruchstückhaften unseres Lebens.
Wir
spüren unsere Zwiespältigkeit.
In Maria
dürfen wir den Menschen erkennen, wie Gott ihn sich gedacht hat: ganz,
makellos und schön.
Die
Theologie nennt Maria: immaculata conceptio. Zu Deutsch: Das
unverdorbene Konzept (des Schöpfers).
Gott hat
Maria auf einzigartige Weise mit seiner Gnade beschenkt, weil sie Mutter
seines Sohnes werden sollte, um Jesu willen, im Hinblick auf seine
Menschwerdung, „um ihm eine würdige Wohnung zu bereiten“, wie es
im Tagesgebet der Liturgie heute heißt.
Aus
diesem Grund, um Christi willen, war Maria vom ersten Augenblick ihres
Daseins frei von jedem Makel und frei von jeder Sünde.
Sie ist
bewahrt geblieben von aller Verstrickung in das Böse.
So konnte
sie voller Freude und Hingabe uns den Retter gebären.
Das alles
ist nicht Marias eigenes Verdienst. Das ist nicht Verdienst ihrer
Eltern. Es ist Erwählung. Es ist Gnade.
Mit ihrem
ganzen Leben preist Maria die Herrlichkeit Gottes.
Maria,
die Ersterlöste von allen Erlösten, ist ein Lob seiner Gnade.
Der
Strafspruch über Adam und Eva ist nicht das letzte Wort Gottes. Gott
setzt einen neuen Anfang. Maria ist die neue Eva.
Mit ihrem
Jawort stellt sie sich ganz und gar, mit Haut und Haaren, mit Leib und
Seele, ohne Wenn und Aber in den Dienst der Erlösung durch Jesus
Christus.
Für uns
ist Maria ein Hoffnungszeichen:
Größer
als die Sünde ist die Gnade. Größer als alle Schuld ist die
Barmherzigkeit Gottes.
Gott will
auch unsere Gebrochenheit heilen.
Seit
Ewigkeit sind wir erwählt, als seine Kinder zu leben.
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