Exerzitien mit P. Pius

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Josefine Bakhita (08.02.)

 

 

Kennen Sie Josefine Bakhita?

Haben Sie schon einmal etwas von ihr gehört?

Josefine ist eine der zahlreichen Menschen, die von Papst Johannes Paul II. zunächst selig und dann im Jahr 2000 heiliggesprochen wurde. Sie ist außerdem die erste Ordensfrau mit schwarzer Hautfarbe.

 

1869 wurde sie im Sudan geboren. Als 8-jähriges Mädchen wurde sie von Sklavenhändlern geraubt und achtmal auf dem Sklavenmarkt verkauft, mehrmals also weiterverkauft. Dabei wurde sie äußerst schlecht behandelt, ja geschunden, malträtiert und grausam gequält, z. B. täglich ausgepeitscht, so dass ihr zarter Körper eine einzige offene Wunde war. Von einem Besitzer wurde sie auf solch schmerzliche Weise als Eigentum tätowiert, dass es sie an den Rand des Todes brachte.

 

Schließlich „erwarb“ sie in Karthum (Sudan) der dort residierende italienische Konsul Callisto Legnani. Er nahm sie 1885 mit nach Italien, als er in die Provinz Venedig zurückkehrte. Dort trat er sie als Kindermädchen an eine reiche Handelsfamilie ab, mit der er befreundet war. Hier kam sie mit der Kirche und dem katholischen Glauben in Berührung.

 

Als das Ehepaar eine längere Auslandsreise machen musste, brachten sie Josefine vorübergehend bei den Canossianerinnen unter. „Canossianerinnen“ werden die Mitglieder der „Kongregation der Töchter der Liebe der heiligen Margareta von Canossa“ genannt. Dort lernte sie den christlichen Glauben noch besser und tiefer kennen und ließ sich mit 20 Jahren taufen. Sie erhielt den Namen Josepha Margarita Fortunata Maria.

 

Bei ihrer Rückkehr nach Italien forderte die Familie ihr ehemaliges Kindermädchen in ihren Dienst zurück. Doch Josefine weigerte sich. Sie wollte im Kloster bleiben. Auch die Oberin verweigerte sich den Forderungen der Familie und erzwang gerichtlich ihre Freilassung.

 

Sie, die immer gehorchte und sich unterwarf, sie, die nie gewagt hat, sich etwas herauszunehmen oder sich zu beschweren, sie, die immer alles erduldete, selbst wenn sie geschlagen wurde, begehrt das einzige, aber entscheidende mal auf.

Sie kämpft dafür, bei den Canossianerinnen als Ordensschwester eintreten zu dürfen. Sie will sich jenem Gott weihen, den sie vor noch gar nicht langer Zeit kennen und lieben gelernt hat.

 

Obwohl erst 1920 offiziell die ersten schwarzen Schwestern in einem kirchlichen Orden zugelassen wurden, durfte Josefine auf Fürsprache des Patriarchen von Venedig, Guiseppe Sarto, des späteren Papst Pius X., der sie auch getauft hatte, schon 1891 in den Orden eintreten.

 

Im Kloster übernahm sie einfache Dienste. Sie wirkte zunächst in Vicenza vor allem an der Klosterpforte, wo sie trotz Krankheit und Schmerzen, hervorgerufen durch die Misshandlungen in der Sklavenzeit, durch ihr Lächeln und ihre Freundlichkeit sehr beliebt und angesehen war.

Später wurde Josefine in die Niederlassung des Ordens nach Schio versetzt, wo sie als Köchin, als Pförtnerin und als Messnerin tätig war. Von den Leuten wurde sie „la nostra madre moretta“ genannt, „unsere kaffeebraune Mutter“.

 

Auf Wunsch ihrer Ordensoberin schrieb Josefine ihre Erlebnisse in der Sklaverei nieder und wurde damit in ganz Italien bekannt. Sie reiste durch das ganze Land, um über ihren Weg in die Freiheit zu berichten und für ihren Glauben Zeugnis zu geben. Mit ihren Erlebnisberichten und Vorträgen füllte sie Kirchen und Säle. Sie beeindruckte die Menschen durch ihre Freundlichkeit und ihre herzliche Art.

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Die Geschichte von Josefine Bakhita ist die von tausenden und abertausenden Sklaven ihrer Zeit. Ihr Lebensschicksal zeigt aber auch viele Ungerechtigkeiten, unter denen bis heute weltweit viele Menschen leiden: Ausbeutung, Rassismus, Diskriminierung, Missbrauch, Menschenhandel – auch bei uns.

Daran zu erinnern und sich für diese Menschen einzusetzen, wird auf Anregung von Papst Franziskus ihr Gedenktag am 8. Februar seit 2015 auch als „Internationaler Tag des Gebetes und der Reflexion gegen den Menschenhandel“ begangen.

 

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