Exerzitien mit P. Pius

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Bernhardin von Siena (20.05.)

Er ist Student und stammt aus vermögenden und vornehmen Kreisen. Bei seinen Mitstudenten ist er beliebt, weil er mit seinem ererbten Vermögen großzügig umgeht.

Mit 20 Jahren flieht er nicht vor der Pest, die in Siena ausgebrochen ist, sondern bleibt in der Stadt.

Er unterbricht sein Studium, um die Pestkranken zu pflegen; Er kennt keine Berührungsängste.

Fast Tag und Nacht ist er für die Kranken im Einsatz, bis er zusammenbricht und sich selbst die Pest zuzieht.

Mit knapper Not entgeht er dem Tod und wird wieder gesund.

Das ist ein Lebensabschnitt des heutigen Tagesheiligen:

des heiligen Bernhardin von Siena.

 

Geboren wurde er im Jahr 1380 in Massa Marittima in der Toscana als Sohn vornehmer Eltern. Früh verlor er beide Elternteile und wuchs bei Verwandten in Siena auf.

 

Nach dem besagten Einsatz für die Pestkranken verteilte er sein Vermögen an die Armen und trat mit 22 Jahren in den Orden der Franziskaner ein.

Nach der Priesterweihe lebte und arbeitete er zehn Jahre lang in einem einsamen Bergkloster, ohne aufzufallen und ohne von sich Reden zu machen.

Durch Zufall wurde er als Prediger entdeckt. Mit 37 Jahren musste er für einen krank gewordenen Mitbruder einspringen. Da beginnt sein Auftreten als wirkmächtiger Prediger.

Er zieht – mit der Wanderpredigt beauftragt –  als wortgewaltiger Volksmissionar durch ganz Italien.

Eine zeitgenössische Chronik sagt von seinen Predigtzügen: „Es war, wie wenn der Frühling in die Welt kommt.“

Er spricht vor dem einfachen Volk, den führenden Schichten in Stadt und Land, vor den Professoren der berühmten Universität von Bologna.

Er vermochte Menschen zu Gott zu führen. Mit eindringlichen Worten gewann er bei Volksmissionen viele Menschen seiner Zeit – Reiche wie Arme – neu für ein glaubwürdiges christliches Leben.

Seine Predigten dauerten oft fünf Stunden. Die Mitte seiner Predigt stellte er den Leuten jedesmal anschaulich vor Augen: eine Tafel mit den griechischen Buchstaben IHS. „Es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen“. (Apg 4, 12).

Diese Worte des Petrus in der Apostelgeschichte sind das Herz seiner Predigt. Er verbreitete die Verehrung des Namens Jesu gemäß dem Wort des heiligen Paulus an die Gemeinde in Philippi: „Vor dem Namen Jesu soll jedes Knie sich beugen und jede Zunge soll bekennen: Herr ist Jesus Christus zur Ehre Gottes des Vaters.“

 

Überzeugen konnte Bernhardin wohl nicht nur wegen seiner klugen Worte, sondern weil sein Tun dem Reden entsprach.

Er führte den Namen Jesu nicht nur im Munde, er handelte auch aus dem Geiste Jesu.

Auf seine Veranlassung hin entstanden Wohltätigkeitsstiftungen, Spitäler, Waisenhäuser und eine Bank für die Armen.

 

Bernhardin weiß sich in seinem Wirken allein vor Gott verantwortlich.

Weil er von niemandem anhängig ist, kann er arm und reich, hoch und niedrig freimütig die Wahrheit sagen. Dabei arbeitete er daraufhin, dass seine Hörer seine Worte in die Tat umsetzen.

„Ehebrecher begannen ein neues Leben, öffentliche Sünder kehrten zur Kirche zurück, Arme und Waisen fanden Aufnahme in Heimen und Spitälern, Kriege und Fehden wurden beendet, Ordnung und Ruhe zogen in die Städte und Dörfer ein“, heißt es in einer Lebensbeschreibung von ihm.

 

Mitten in seinem segensreichen Wirken erlebt Bernhardin zweimal eine große Enttäuschung.

Er wird bei zwei aufeinanderfolgenden Päpsten verleumdet.

1423 und 1432 wurde gegen ihn ein Häresieprozess eröffnet.

Die Päpste glaubten den Anschuldigungen. Sie ließen den Prediger verhaften und gaben ihm Predigtverbot. Und der große Prediger, dem es ein leichtes gewesen wäre, die Massen für sich und gegen den Papst einzunehmen, hielt sich an das Verbot. Er gehorchte und zog sich in die Einsamkeit zurück.

 

Was die Verbannung von der Kanzel, dieser Rede- und Predigtmaulkorb ihn persönlich gekostet hat, das wissen wir nicht. Es drang mit keiner Silbe aus seiner Klause.

Bernhardin hatte großartig geredet. Noch viel großartiger schwieg er jetzt. Es war kein trotziges Schweigen.

 

Seine Zeitgenossen berichten nur, dass er nach diesen Jahren in seinen Worten auch den Zugang zu verbitterten Menschen fand, weil er all das, was zu Groll und Verbitterung führen kann, selbst durchlitten und aufgearbeitet hatte.

Ja, die falschen Beschuldigungen und die daraus resultierende Predigtverbote brachten ihm viele Bitterkeiten ein. Doch ließ er sich nicht verbittern. Er wurde gerade für die Verstockten und Verbitterten ein großer Helfer.

 

Je älter der Heilige wurde, desto mehr steigerte sich seine Wirksamkeit und seine Resonanz in allen Schichten Italiens. Von überallher rief man ihn zu Vorträgen, zur Predigt, vor allem in den großen Städten und als Vermittler, um streitende Parteien zu versöhnen.

 

Die Päpste versuchten auch den hervorragenden und beim Volk beliebten Prediger in die kirchliche Hierarchie einzubinden, indem sie ihn 1427 zum Bischof von Siena, 1432 zum Bischof von Ferrara und 1435 zum Bischof von Urbino ernennen wollten. Jedesmal lehnte Bernhardin energisch ab.

 

Innerhalb des Ordens jedoch übernahm er verantwortungsvolle Aufgaben. Von 1438 bis 1442 war er Generalvikar des Franziskanerordens. Als solcher hat er auch am Konzil von Florenz teilgenommen.

Am Vigiltag von Christi Himmelfahrt, 20 Mai 1444 starb er in Aquila und gab sein Leben in die Hände Gottes zurück. 15 Jahre danach wurde er heiliggesprochen.

 

 

KYRIERUFE

Jesus, du Freund der Armen und Heiland der Kranken

Jesus, Gottes rettende Nähe für uns Menschen

Jesus, du Erlöser aus Sünde und Tod

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