Was
machen, um so viele Menschen zu sättigen? Aussichtslos.
Doch die
Leute müssen etwas essen. Aber woher nehmen?
Die
Bedürfnisse sind riesig, die Möglichkeiten gleich null.
Da hat
einer einen Vorschlag: „Es ist ein Junge da, der hat fünf Brote und
zwei Fische.“
Ich kann
mir vorstellen, wie die anderen ihn angeschaut haben.
So zieht
er seinen Vorschlag auch sofort wieder zurück:
„Was ist das für so viele?“
Wir
wissen so gut wie nichts von diesem Jungen, noch nicht einmal seinen
Namen.
Doch auf
einmal steht dieser Apostel vor ihm und sagt:
„Komm mal mit. Und bring auch deinen Korb mit!“
Und
dann steht der Junge vor Jesus. Den Korb hält er mit beiden Händen fest.
Dann heißt es: „Jesus nahm die Brote und sprach
das Dankgebet.“
Der Junge
hat ihm also seine Brote gegeben. Warum hat er das getan?
Dass
Jesus die Brote von ihm zum Verteilen haben wollte, das war dem Jungen
klar. Und dass das eine Rechnung war, die nie aufgehen konnte, das war
ihm sicher ebenso klar.
Für alle
– und dann auch noch satt werden – unmöglich.
Das würde
hinten und vorne nicht reichen. Und er selber war sein Brot los! Dennoch
gab der Junge das Brot her.
Der Junge
weiß nicht, was aus dieser Sache wird, aber er vertraut Jesus sein Brot
an.
Und nun
wird vor seinen Augen aus wenig viel. Und alle, auch er selber, werden
satt.
Die
Botschaft der Geschichte?
Es wird
uns gezeigt, wie der Herr mit den Menschen, die ihm das Ihrige zur
Verfügung stellen, zusammenwirkt:
Er nimmt
das Bisschen des einen ernst. Er nimmt es an. Er vermehrt es. Es
erwächst daraus Segen und Heil für viele!
Was
ist das für so viele?
Ist das
nicht oft – und mehr als uns lieb ist – unsere Situation?
Lange
Zeit leben und arbeiten wir drauflos mit viel Einsatz und oft bis zur
Erschöpfung. Und dann hält uns plötzlich etwas an. Wir halten inne,
besinnen uns, schauen auf die Jahre zurück, ziehen Bilanz. Wir fragen
uns, was wir alles vorgehabt hatten und was daraus geworden ist?
In
solchem Nachdenken lüften wir dann, um im Bild unserer Geschichte zu
bleiben, gleichsam die Decke von unserem Körbchen und zählen, was wir
haben.
Und das
Ergebnis? Erschrocken stellen wir fest: Die Habe unseres Lebens: fünf
Brote und zwei Fische.
Es macht
nichts aus, wenn es statt fünf Brote ein paar mehr sind, zehn oder
zwanzig.
Die
Frage bleibt: Was ist das für so viele?
Das
Evangelium endet nicht hier. Sonst wäre es ja keine Frohe Botschaft, die
uns trösten, aufrichten und Mut machen will.
„Fünf
Brote und zwei Fische! Was ist das für so viele!“
Denken
wir an den Jungen, der die fünf Brote gibt!
Denken
wir an Jesus, der nicht zählt, wie wenig oder wie viel wir haben, der
auch das Wenige ernst nimmt und annimmt.
Für den
nur zählt, dass wir nicht auf unserem Körbchen sitzen bleiben, sondern
dass unser Vertrauen größer ist alle Skepsis.
Geben und
nicht danach fragen, was daraus wird!
Alles
tun, was wir können. Dann tut Gott das Seine und das ist das
Entscheidende.
Wie der
Sämann, der sät und sät. Freilich ist er manchmal bekümmert, weil
so viel verloren geht. Aber für das Unkraut kann er nichts. Und für die
Dornen kann er auch nichts. Und dafür, dass unter manch dünner Erde so
harter Stein ist, kann er zwei Mal nichts. All das nimmt er in Kauf
wegen des Saatgutes, das auf gute Erde fällt und Frucht bringt: 30-fach,
60-fach, 100,-fach!
Nicht
berechnen! Nicht ängstlich festhalten! Loslassen! Vertrauen!
„Fünf
Brote und zwei Fische! Was ist das für so viele?“
Eigentlich nichts! Nicht der Rede wert! Und doch kann uns dieser Junge
ein Vorbild sein: Das Wenige Jesus in die Hände geben, es Gott zur
Verfügung stellen!
Er fängt
mit dem Wenigen etwas an, das wir haben und bringen, auch wenn es in
unseren Augen viel zu wenig ist. Wenn wir es nur in seine Hand legen und
ihm anvertrauen! Dann ist alles gut!
Alles
andere dürfen wir getrost der Barmherzigkeit und Allmacht Gottes
überlassen.
Auch das
Geringste, das wir geben, es zählt bei Gott. Er macht es groß.
Sei also
wie dieses Kind! Lass los! Hab Mut! Vertrau!
Eucharistie.
Wir
bringen Brot und Wein. Nicht viel, nichts Besonderes.
Mit
diesen Gaben bringen wir uns selbst.
Wir
bringen, was wir sind und was wir haben.
Das mag
uns manchmal auch gering vorkommen.
Aber wir
geben es hin. Wir geben es IHM.
Er nimmt
die Gaben an und er nimmt uns an.
Und er
heiligt die Gaben. Er sendet seinen Geist auf sie herab.
Und
schließlich gibt er sich selbst.
Er
schenkt sich uns im Brot des Lebens. |