Exerzitien mit P. Pius

Sie sind hier: Startseite Predigten Karwoche Vom Tod zum Leben

Startseite
Jahresprogramm
Vorschau
Predigten
   Advent
   Weihnachten
   Fastenzeit
   Karwoche
   Ostern
   Pfingsten
   Sonntage im Jahreskreis A
   Sonntage im Jahreskreis B
   Sonntage im Jahreskreis C
   Werktage im Kirchenjahr
   Besondere Anlässe
   Festtage von Heiligen
   Herrenfeste
   Marienpredigten
   Papst und Kirche
Vorträge
Bildmeditationen
Geistliche Impulse
Persönliches
Fotogalerie
Kontakt
Links
 
 
 
 
 

Vom Tod zum Leben

Gründonnerstag

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Heute Abend schreiten wir bewusst durch ein Tor. Wir treten in die Eingangshalle der Drei Österlichen Tage: Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag. Das Triduum paschale beginnt, die österliche Drei-Tage-Feier.

 

Mir ist aufgefallen, dass bereits der Eröffnungsvers der heiligen Messe heute, am Gründonnerstag, einen starken und direkten Bezug zum Karfreitag und zu Ostern hat. Der Vers lautet: „Wir rühmen uns des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus. In Ihm ist uns Heil geworden und Auferstehung und Leben. Durch ihn sind wir erlöst und befreit.“ Damit wird deutlich: Die Abendmahlsfeier steht schon im Zeichen des Kreuzes. Und sie steht auch schon im Licht des Ostermorgens.

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Das ganze österliche Triduum ist eine einzige Einheit. Wie an einem einzigen Tag feiern wir das Leiden, den Tod und die Auferstehung des Herrn. Das gehört zusammen und kann nicht voneinander getrennt werden. Es gibt nicht das Kreuz ohne Ostern. Das sagt uns die liturgische Feier der drei österlichen Tage.

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Mit der Feier des letzten Abendmahls heute am Gründonnerstagabend treten wir in eine Liturgie ein, die sich nicht an einem Tag erschöpft. Das sieht man allein auch schon daran, dass der Gottesdienst heute Abend ohne Segen endet. In aller Stille wird das Allerheiligste übertragen. In aller Stille beginnt und endet auch die Liturgie am Karfreitag. Und still beginnt auch die Feier der Osternacht, draußen am brennenden Osterfeuer.

 

 

Was am Gründonnerstag beginnt, das endet an Ostern. Das ist die Botschaft der Liturgie der österlichen Drei-Tage-Feier.

Es gibt keinen abgeschlossenen Gründonnerstag. Ebenso wenig kennt der Karfreitag ein Ende. Dort singen wir bereits voll Andacht: „Dein Kreuz, o Herr, verehren wir, und deine heilige Auferstehung rühmen und preisen wir: Denn durch das Holz des Kreuzes kommt Freude in alle Welt.“ – Alles Leiden, aller Tod mündet in den Jubel der Osternacht. Dort findet er seine Vollendung.

 

Liebe Schwestern und Brüder,

mir scheint es sinnvoll und gut zu sein – neben der Fußwaschung und der Einsetzung der Eucharistie, die gewöhnlich am Gründonnerstag im Focus stehen – diesen dritten Aspekt ein­mal hervorzuheben und in Bewusstsein zu rufen, nämlich jenen der Einheit des Sacrum Triduum. Man kann Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern nicht getrennt voneinander feiern. Alle drei Feiern fließen gewissermaßen ineinander über und bauen aufeinander auf. – Das ist eine wichtige Einsicht, die unseren Glauben stützt und trägt: Man kann nicht einfach den Karfreitag feiern und das Kreuz verehren, also den Tod Jesu denken, ohne sich zugleich auch seiner Auferstehung bewusst zu sein. Es gibt den Abschied vom Leben nicht, ohne zugleich auch den Blick auf das österliche Leben zu richten.

 

Das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern, der Tod am Kreuz, die Auferstehung am dritten Tag, darin entfaltet sich die eine umfassende Wahrheit: „So sehr hat Gott die Welt geliebt“ – und er liebt sie – „dass er seinen eingeborenen Sohn für sie dahingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat“ (Joh 3, 16).

   Druckansicht

 

Seitenanfang