Mit dem Palmsonntag
gestern haben wir das Tor zur Karwoche durchschritten und die „Heilige Woche“ begonnen.
Die Liturgie
war geprägt vom Kontrast. Einerseits Jubel beim Einzug Jesu,
andererseits die Leidensgeschichte. Hosanna-Rufe und „Kreuzige ihn“.
Auch das Evangelium
von heute ist spannungsgeladen.
Bei einem Mahl in
Bethanien, sechs Tage vor dem Paschafest, zeichnet sich bereits die
ganze Dramatik der folgenden Tage ab.
Da sind die drei
Geschwister:
Marta, Maria und Lazerus.
Eine wechselseitige
innige Freundschaft kennzeichnet ihre Beziehung zu Jesus. Alle drei sind
Jesus zugetan und er ihnen.
Da sind auch
diejenigen, die wegen Lazerus gekommen sind.
Einen, der von den Toten
auferstanden ist, sieht man ja nicht alle Tage.
Eingefunden
haben sich aber auch die Gegner Jesu. Sie formieren sich. Die Stimmung
gegen Jesus ist schon seit längerem gereizt. Immer wieder
Gehässigkeiten, Vorwürfe, Angriffe, andauernde Feindseligkeiten.
Den schärfsten
Kontrast
zeichnet das Evangelium zwischen Maria von Bethanien und Judas Iskariot.
Maria
zeigt Jesus ihre Hochschätzung, ihre Verehrung und Liebe auf eine
besondere Weise. Sie nimmt das Kostbarste, was sie hat, ein teures Öl,
Luxusparfüm, und salbt Jesus damit die Füße. Dann nimmt sie – vor
versammelter Männergesellschaft – ihr Tuch ab, löst ihre Haare und
trocknet damit die Füße Jesu.
Welch ein Ehrenerweis für
den Messiaskönig! Aber auch ganz schön mutig, sich so zu exponieren!
Die Männer im Saal,
die Jünger Jesu, allen voran Judas Iskariot, denken und urteilen
nüchtern und pragmatisch:
So eine Verschwendung!
Das Geld würde man besser für die Armen verwenden. Das klingt ganz
vernünftig.
Doch Jesus heißt das
Tun Marias gut.
Ihr Tun ist Liebe. Und
Liebe geizt nicht. Liebe verschwendet sich.
Liebe rechnet nicht
Kosten aus und setzt keine Grenzen.
Wahre Liebe kennt kein
Maß und geht über sich selbst hinaus.
Eine solche Liebe erfährt
Jesus in der Begegnung mit Maria von Bethanien.
Dann sagt Jesus:
„Sie hat es für mein Begräbnis getan.“
Maria hat begriffen: Jesu
ist der leidende Messias.
Wie sie an Jesus tat, so
wird er selbst tun, an allen, für alle, aus Liebe.
Ganz weit
geht er in seiner Liebe. Ganz viel lässt er sie sich kosten.
„Eine größere Liebe
hat niemand als wer sein Leben hingibt, für seine Freunde.“
Christus hat uns geliebt
und sich für uns hingegeben.
Und ich?
Wie weit bin ich bereit in meiner Liebe zu gehen?