„Laetare“ – „Freue dich!“
so heißt von alters her der heutige 4. Fastensonntag.
Er hat
seinen Namen vom Eröffnungsvers der Heiligen Messe:
„Laetare Jerusalem“ – „Freue dich, Jerusalem!“
Der Ernst
der Fastenzeit wird unterbrochen.
Die
Vorfreude auf Ostern, das höchste Fest der Christenheit, wird spürbar.
„Gaudete cum laetitia!“
heißt es im Eingangsvers der heiligen Messe weiter.
„Gaudete cum laetitia!“
Dieses
lateinische Wortspiel erinnert an den Sonntag Gaudete, den dritten
Advent, der – wie der heutige Sonntag – ein Sonntag der Vorfreude ist
und damit ein Freudensonntag.
„Gaudete cum laetitia“
ist eine doppelte Umschreibung der Freude.
„Freut euch mit Freude!“ oder:
„Freut euch mit Jubel!“
so könnte man übersetzen.
Ganz
gleich wie man formuliert, wichtig ist die Botschaft.
Sie
trifft uns mitten in der Fastenzeit, genau zwischen Aschermittwoch und
Ostern.
Vernehmen
wir den Aufruf zur Freude! Stimmen wir ein in die Freude, in den Gesang,
in den Jubel in der Vorfreude auf das Osterfest!
Die
Fastenzeit, heißt ja in der Liturgie der Kirche „österliche Bußzeit“.
Es geht
Ostern entgegen, dem Fest der Auferstehung und des Lebens.
Und heute
halten wir inne. Wir schauen auf das Ziel dieses Weges.
Es rückt
näher. Das Ziel ist Ostern. Und das ist Grund zur Freude.
„Laetare Jerusalem“ – „Freue dich, Jerusalem!“
Mit
Jerusalem sind wir gemeint.
Freut
sich nicht auch die Natur mit in diesen Tagen, liebe Schwestern und
Brüder?
Acker-
und Gartenboden riechen nach Frühling. Die Schneeglöckchen blühen, die
Krokusse strecken ihre Kopfchen aus der Erde. Die Forsitien fangen an zu
leuchten. Die Osterglocken kommen heraus. Bald stehen die Magnolienbäume
in voller Pracht und Blüte.
„Laetare!“ – „Freue dich!“
Christus
will, dass seine Freude in uns ist. Sein Wort ist nicht Drohbotschaft,
sondern Frohbotschaft. Es will Licht und Freude bringen in unsere Welt.
Es will unser Leben hell und reich und froh machen.
Sonntag Laetare – Sonntag der Freude!
Freuen dürfen wir uns, weil „Gott die Welt so
sehr geliebt hat, dass er seinen einzigen Sohn für uns dahingab.“
Und von
ihm, dem Sohn heißt es: „Christus hat uns geliebt und sich für uns
hingegeben.“ Er ist in die Welt gekommen, „nicht um die Welt zu
richten, sondern um sie zu retten“.
Gott:
kein Rächergott, sondern Rettergott. Er will nicht Untergang und
Verderben, sondern Heil und Leben.
Deshalb: „Laetare!“ – „Freue dich!
„Gaudete cum laetitia!“ – „Freut euch mit Jubel!“
Das
Evangelium vom Sonntag „Laetare“, liebe Schwestern und Brüder,
erzählt von der unendlichen Liebe Gottes zu uns Menschen.
Keiner
ist aus dieser Liebe ausgeschlossen, auch wenn wir wissen, dass wir sie
nicht verdienen, weil unsere eigenes Lieben und all unser Wollen und
Vollbringen immer schwach und brüchig und fehlerhaft ist.
Doch
Gottes Liebe ist größer als unsere Schwachheiten und all unser Versagen.
Gottes Liebe ist größer als alle Schuld.
Jesu
ausgespannte Arme am Kreuz sind Zeichen seiner Liebe.
Jesu
durchbohrtes Herz ist Zeichen seiner Liebe!
Auf
einem Flurkreuz habe ich gelesen: „Das tat ich für dich!
Was tust du für mich?“
Gottes
Liebe ruft unsere Liebe. Jesu Herz ruft unser Herz!
Auf einem
Abreißkalender fand ich die Worte:
„Die
Alltagsform der Liebe ist die Geduld, die Höchstform das Verzeihen.“
Vergessen
wir nicht, dass es Liebe zu Gott ist, wenn wir die Schwester, den Bruder
lieben.
Nicht
richten, sondern retten, das gilt auch für uns.
Geduld
haben, Liebe üben, bereit sein zu vergeben!
Oder wie
der heilige Don Bosco gesagt hat:
„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“ |