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„Auf Sendung sein“ zum Evangelium am 2. Sonntag der Osterzeit im Lesejahr A; Joh 20, 19 – 31
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Wer schon einmal bei einer Live-Sendung im Radio oder im Fernsehen dabei war, der weiß, dass es in dem Augenblick ernst wird, wo das rote Lämpchen aufleuchtet. Bei diesem Zeichen ist allen klar: Die Übertragung beginnt, man ist „auf Sendung“. „Auf Sendung zu sein“: Davon spricht auch das heutige Evangelium. Wer auf Sendung ist, der tut das in der Regel nicht aus sich selbst heraus und auch nicht für sich selbst. Er hat etwas zu vermitteln – mit seinen Worten, seinen Handlungen, seiner ganzen Person. Er ist Bote und zugleich Teil der Botschaft. Die Botschaft, die Jesus dem anvertraut, den er auf Sendung schickt, ist dann nichts anderes als die Fortsetzung dessen, was er selbst vorgelebt hat: In deinen Blicken, in deinen Gesten soll meine Zuwendung zum Ausdruck kommen, meine Aufmerksamkeit für die Menschen, mein Trost und meine Ermutigung. Schließ Türen auf, hinter denen Menschen gefangen sind; weite ihren Horizont; eröffne ihnen neue Lebensräume! Was ist mit jemandem, der ständig in dieser Weise „auf Sendung sein“ soll – vor allem, wenn er oft gar nicht erfährt, ob und wie er ankommt, und wenn er immer wieder mit so etwas wie „Einschaltquoten“ konfrontiert sein mag, die ihn am Erfolg zweifeln lassen können? Natürlich möchten wir auch die Früchte unseres Tuns sehen. Das ist menschlich. Doch beim Evangelium gelten andere Maßstäbe. Da geht es um einen tiefen Glauben, ein großes Vertrauen und einen langen Atem. Wir wissen also nicht, was mit dem geschieht, was wir an Gutem aussäen. Wir dürfen das auch getrost Gott überlassen. Wenn wir in dieser Haltung „auf Sendung gehen“, dann brauchen wir uns nicht zu quälen, ob wir gut genug sind und auch Erfolg haben; sondern wir wissen dann: Wir haben das Unsrige getan und versuchen es weiterhin – und Gott wird daraus etwas machen.
Dr. Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg |
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