Nun ist Weihnachten. Ich bin so müde. Ich
hatte so viel zu arbeiten und musste so viel besorgen auf das Fest.
Da ist mir, als ob das Kind antwortet:
Gut, dass du es mir sagst. Ich bin für
die Mühseligen und Beladenen, für die Abgekämpften da.
Ich spreche weiter: Ich weiß, dass du die
Hauptsache an Weihnachten bist. Darum schmerzt es mich, dass ich in
diesen Wochen so wenig an dich gedacht habe und bei keinem Gottesdienst
recht dabei war.
Das Kind antwortet: So hast du auch
dieses Jahr wieder gehört, dass ich für dich geboren wurde und hast
gesungen: Oh du fröhliche.
Ich sage: Es ist alles tot in mir. Als
Kind konnte ich mich an Weihnachten noch freuen.
Es antwortet: So musst du in deinem
Herzen wieder ein Kind werden. Bleib ein wenig bei mir und begreife,
dass eben deshalb dein Herr ein Kind wurde.
Ich spreche weiter: Ich habe dir nichts
schenken können.
Ich weiß auch nicht, wie man das macht.
Was gebe ich dir?
Das Kind antwortet: Du weißt wie wenig
Liebe oft bei solchen Geschenken ist. Hast du denn ein wenig Liebe für
mich?
Ich bekenne: Ich habe keine großen
Gefühle für dich.
Ich weiß nur eins – und ich weiß nicht
einmal, ob das Liebe ist – : Ich brauche dich trotz allem
Da spricht das Kind: Ich nehme das an,
als ob du mir etwas ganz Liebes gesagt hättest, denn dass du mich
brauchst, das ist genug.
Jörg Zink |