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Gib mir Flügel
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Gib mir Flügel
mache mich darauf aufmerksam was für mich gut dem anderen gemäß uns allen hilfreich ist
Gib mir Flügel damit ich mich erhebe aus der Müdigkeit des Herzens Durchbrich die Nebel meiner Traurigkeit damit ich teilnehme am Miteinander-Sein
Berühre meinen Geist damit ich aufbreche ins Leben
Erwecke meine ermattete Seele Erfrische mich mit dem Tau deiner Nähe Meine vertrockneten Gefühle bringe zum Fließen Mein gelähmtes Gemüt richte auf
Hilf mir aufstehen zu mir selbst Ich werde gehen, wohin du mich führst
Theresia Hauser
Gedanken zum Gebet von Th. Hauser von Susanne Skowronek
Alltagsroutine, Stress, Müdigkeit, seelische Belastungen, innere Antriebslosigkeit bis hin zur Resignation und Traurigkeit: Situationen und Gefühle, die wohl jede und jeder kennt. – Es sind genau die Momente im Leben, in denen wir oft nicht beten wollen und nicht beten können.
Theresia Hauser nimmt sie zum Ausgangspunkt ihres Bitt-Gebetes zum Heiligen Geist. – Er ist die Dimension Gottes, der uns wieder beleben kann, der uns neuen Antrieb schenkt, uns gleichsam Flügel verleiht, der unsere Lähmungen, Verkrustungen, Vertrocknungen aufsprengt.
Die Beterin fängt bei sich selbst an: mache mich darauf aufmerksam, was für mich gut ist. Wenn es mir selbst nicht gut geht, wenn ich ausgebrannt bin, kann ich nicht über meinen eigenen Zaun schauen. Also ist die Grundlage für den erneuten Aufbruch ins Leben, das heißt, in meinen Alltag, die intensive Bitte darum, dass es mir wieder gut gehen möge. Hier wäre jede Bescheidenheit fehl am Platz.
Durchbrich die Nebel, erfrische mich mit dem Tau Deiner Nähe, bringe zum Fließen wird da mit der letzten zur Verfügung stehenden Kraft und Phantasie gebetet.
Gib mir Flügel: Das ist kein bescheidenes bitte hilf! Hier will ein Mensch wieder etwas von der Fülle des Lebens spüren, will wieder etwas von dem Gott erfahren, der wie Regen auf dürres Land ist, der die Ermatteten erfrischt, der die Gelähmten heilt. An der verschwenderischen Überfülle des Lebens, die uns verheißen ist, will er teilhaben!
Die Beterin möchte am eigenen Leib und an der eigenen Seele den lebendigen Geist wirken lassen. Nur dann kann sie wieder selbstbewusst „ich“ sagen, kann zu sich selbst aufsehen. Und dann hat sie auch wieder die Energie, aufmerksam zu spüren, was dem anderen gemäß und uns allen hilfreich ist. Denn dann kann sie vertrauensvoll und angstfrei gehen, wohin du mich führst.
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