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Von Vergebung und Umkehr
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Nicht bis zu siebenmal musst du vergeben, sondern bis zu siebzigmal siebenmal Mt 18, 22
In einem schönen Kastaniental unweit von Haidju wohnte einst eine reiche Familie, deren Kornkammern niemals geschlossen wurden. Und alle Diener, Knechte und Mägde waren treue Menschen bis auf einen Pferdeknecht, den die Unbewachtheit einmal zum Diebstahl verführte.
Eines Abends, als er die ganze Familie nicht zu Hause vermutete, nahm er einen Sack Reis aus der Kornkammer und trug ihn eilends durch die vielen Höfe hinaus.
Vor dem zweiten Tor blieb er aber erschrocken stehen. Vor ihm stand die Herrin des Hauses. „Verzeiht“, stammelte der Dieb, „verzeiht im Namen des Himmels!“ Die Frau erkannte seine schlechte Absicht. „Schweig und eile schnell“, sagte sie aber, „sonst sieht dich der Herr“.
Beschämt und verwirrt schlich er durch das nächste Tor, blieb aber hier wieder stehen. Er stand vor dem Herrn des Hauses. „Verzeiht Herr, verzeiht! Im Namen des Himmels.“ Der Herr lächelte. „Eil schnell, sonst entdeckt dich deine Herrin.“ Der Dieb drehte sich um und trug den Sack wieder in die Kornkammer.
Aus Südkorea |
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