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Die Esel-Predigt
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Der Pfarrer predigt die höchsten Töne, vom Himmel alles Gute und Schöne, redet von Gottes- und Nächstenliebe, und dass uns nichts andres übrig bliebe, als unsere Liebe zu vermehren und Gott, den Höchsten, so zu ehren. Die Menschen dösen vor sich hin, verstehen nicht der Worte Sinn.
Nach der Messe sagt in der Sakristei er mürrisch zum Mesner so nebenbei: „Gesprochen hab‘ ich heut vom Glauben – vor Ungläubigen und lauter Tauben, zu richtigen Eseln sprach ich heute, anstatt an fromme, gläub’ge Leute.“
Meint der Mesner: „Aber immer wieder sagten sie doch: Meine Brüder!“
Autor unbekannt |
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