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Blinder Glaube
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Es war einmal ein Mann, der konnte seit seiner Geburt nichts sehen. Keine Blumen, keine Wolken, keine Häuser und auch nicht die Sonne – er war nämlich blind. Obwohl er blind war, erledigte er trotzdem alles selbst, ob es jetzt zum Einkaufen gehen war, oder ob er zur Bank ging, um dort Geld abzuheben – alles machte er alleine. ...
An einem besonders schönen Tag, es war nämlich schön warm, wollte der blinde Mann seine Mutter besuchen, die ein paar Straßen weiter wohnte. So ging er bis zu einer vielbefahrenen Kreuzung. Dort blieb er stehen, weil er auf das Ampelsignal warten musste. Neben ihm stand ein sehender Mann. Da fragte der Blinde den Sehenden: „Sagen Sie mal, glauben sie eigentlich, dass es Gott gibt?“ „Oh, nein!“ erwiderte der sehende Mann „Ganz bestimmt nicht!“ „Warum nicht?“ fragte der Blinde. „Ich“ antwortete der Sehende „glaube nur an das, was ich auch wirklich sehen kann, und Gott, nein, Gott habe ich noch nie gesehen, also glaube ich nicht, dass es ihn wirklich gibt!“ „Oh“, sagte der Blinde, wendet sich ab und läuft geradewegs auf die Fahrbahn in den Verkehr. Im letzten Moment greift der Sehende nach seinem Arm und reißt ihn zurück auf den Gehweg „Sind Sie verrückt? Sie können nicht einfach auf die Straße laufen!“ „Aber“ sagt der Blinde achselzuckend „ich habe noch nie eine Kreuzung gesehen. Woher soll ich wissen, dass es sie wirklich gibt?“ „Na, die Autos!“ ruft der sehende Mann „Sie können doch die Autos hören, wie sie aus allen Richtungen kommen. Das ist doch der eindeutige Beweis für eine Kreuzung!“ „Ich habe auch noch nie ein Auto gesehen“ sagte der Blinde. „Ich sage Ihnen doch, hier ist eine Kreuzung, genau vor uns. Sie ist da. Das müssen Sie mir einfach glauben!“ „Ja“ sagt der Blinde leise und lächelt „ich glaube, dass es Gott wirklich gibt. Wenn ich ihn schon nicht sehen kann, aber ich kann von seinen Wundern hören, die auch in der Bibel niedergeschrieben sind, denn hören kann ich nämlich sehr gut!“
Verfasser unbekannt |
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