Exerzitien mit P. Pius

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Zeit verlieren - Zeit gewinnen?

(Gedanken von Max Feigenwinter)

Wir müssen und können entscheiden, wofür wir unsere Zeit einsetzen. Sie ist begrenzt und kostbar. Weil viele Leute dauernd zuwenig Zeit haben, muss alles immer schneller gehen. Wir hetzen und lassen uns hetzen. Wir setzen alles daran, ja keine Zeit zu verlieren, denn Zeit ist Geld.

 

Je schneller, desto besser. In wenigen Stunden sind wir in einem anderen Erdteil. Während die einen zu Fuß einkaufen gehen, fliegen die anderen nach London zu einem Einkaufsbummel. Informationen werden per Fax übermittelt, damit das Geschäft rasch abgewickelt werden kann.

 

Wirtschaftsleute fordern, dass in immer weniger Zeit immer mehr produziert wird, um der Konkurrenz standhalten zu können.

Von den Angestellten wird immer mehr verlangt.

 

Manche müssen auch zu Hause arbeiten, zum Leidwesen des Partners oder der Partnerin und der Kinder, die sich so sehr auf die Zeit mit ihrem Vater oder ihrer Mutter gefreut haben.

 

Wenn genügend Druck besteht, hält die Firma der Konkurrenz eine Zeitlang stand; doch die Angestellten halten es nicht aus. Wer nicht mehr mag oder kann, wird ersetzt; neue, jüngere Arbeitskräfte stehen bereit.

 

Die Hektik am Arbeitsplatz pflanzt sich in die Freizeit fort. Wir kommen nicht zur Ruhe, die Freizeit wird zum Stress.

 

Wir müssen scheinbar so viele Dinge tun, um dazuzugehören.

Und wenn wir fernsehen schalten wir von einem Kanal zum anderen, um ja nichts zu verpassen. So übersehen wir uns selbst.

Zu spät merken wir, dass dies keine Erholung ist.

 

Ich verschlinge mein Essen,

überfliege meine Arbeit,

kann nur wenige Minuten bleiben

und nur einen Augenblick zuhören.

Ich eile zur nächsten Besprechung,

fordere Knappheit und Kürze,

verabschiede mich schnell,

eile nach Hause,

erledige einige Telefonate,

plane, während ich zuhöre,

und verliere mich selbst.

Was mache ich nun

mit der gewonnen Zeit?

 

Viele merken nicht, dass sie sich zuviel zumuten, dass sie „zu schnell leben“. Erst wenn der Körper versagt, wenn sie ruhen müssen, wird ihnen bewusst, dass sie nicht wirklich gelebt, sondern lediglich funktioniert haben.

 

Jetzt verstehen sie, was Max Frisch mit „verdünnter Zeit“ meint.

Jetzt gelingt es ihnen vielleicht von neuem, wirklich zu erleben, statt nur hastig tätig zu sein.

Jetzt wird vielleicht bewusst, dass Erfahrungen, die allzu schnell gemacht werden, oberflächliche Erfahrungen sind und fehlerhaftes Verhalten fördern.

 

Es lohnt sich, dies immer wieder zu üben:

 

Dann und wann

das Tempo verlangsamen,

anhalten,

ruhig wahrnehmen, was um uns ist,

was uns schützt, bedroht, erfreut,

fordert, fördert;

uns neu einstellen und ausrichten.

 

Dann und wann

das Tempo verlangsamen,

anhalten,

sich hinsetzen und setzen lassen,

was sich in uns bewegt.

 

Dann und wann

das Tempo verlangsamen,

anhalten,

aus unserer Tiefe Bilder aufsteigen lassen,

dankbar sein und sehen,

was sie uns zeigen wollen,

wohin sie uns weisen.

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