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Jona
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Der Herr spricht: „Jona, gehe flott nach Ninive!“ – „Ich flehe, Gott“, sagt Jona, „lass `nen weiser’n andern an meiner Stelle eisern wandern!“ Gott denkt sich: „Den Propheten-Tricks will ich entgegentreten fix, am Kragen diesen Laxen fassen – dann wird er seine Faxen lassen und bald schon seine Sucht verfluchen nach immer neuen Fluchtversuchen. Im Walfischbauch drei Tage lang – als Nahrung nur `ne Lage Tang – muss Jona Atem holen, fasten, und dann – wie Gott empfohlen – hasten, zur Stadt, und mit `nem derben Wort für eine Umkehr werben dort. Er droht: „Geht endlich beichten, Leute! Ihr werdet sonst zur leichten Beute. Gott straft und richtet böse Taten.“ Die Leute mit Getöse baten: „Verschon‘ uns, Gott, und gib uns Leben, weil wir ab jetzt ganz lieb uns geben.“ „Auf meinen Plan, euch zu vernichten, will ich“, spricht Gott, „im Nu verzichten – falls ihr auf meinen Wegen geht, auch wenn euch Wind entgegenweht.“ Dass nun die Niniviten sagen, sie wollten neue Sitten wagen, dass Gott, weil er die Leute mag, sehr viel an dieser Meute lag – das lässt den Jona heulen, bocken, und stur auf seinen Beulen hocken. Doch er kann noch so mächtig trotzen und ständig niederträchtig motzen: Bei Gott steht – dürfen alle hoffen – Ganz weit die Himmelshalle offen.
Vom Jona-Buch die weise Lehre: Egal, ob ich mich leise wehre – Gott schafft’s, dass ich statt meiner Sache Am Ende doch die Seine mache.
Wolfgang Raible in: Die Fröhliche Botschaft, Herder 2021 |
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