Es gibt
Ereignisse im Leben, zu denen lässt man sich nicht zweimal bitten.
Wer als
Opernfreund eine Einladung zu den Salzburger Festspielen bekommt, als
Fußballbegeisterter eine Einladung zum Endspiel einer Weltmeisterschaft
oder als Weltenbummler eine Einladung zu einer Kreuzfahrt über die
Weltmeere, der wird nicht lange zögern, er wird ja sagen und zugreifen.
Und er
wird alle anderen Vorhaben und Termine so legen oder verschieben, dass
er Zeit hat und die Einladung wahrnehmen kann.
Oder
stellen Sie sich einmal vor, Sie bekämen eine Einladung zum
Neujahrsempfang des Bundespräsidenten?
Wer würde
sich eine solche Einladung entgehen lassen?
Zu einem
Fest eingeladen zu sein ist etwas Schönes. Und erst recht zu einem
Hochzeitfest!
Und wenn
es dann auch noch eine königliche Hochzeit wäre, wer würde sich da nicht
freuen?
Wer
fühlte sich da nicht geehrt? Wer würde dafür nicht alles liegen und
stehen lassen?
Aber im Evangelium passiert es:
Der
König, das ist Gott selbst, lädt zur Hochzeit seines Sohnes ein. Der
Königsohn ist Jesus Christus.
Die
Hochzeit ist ein Bild für die Freudenzeit des Himmels, für die
Heils-Zeit, die in und mit Jesus angebrochen ist.
„Selig
daher alle, die zum Hochzeitsmahl geladen sind!“
Doch das Unglaubliche geschieht:
Die
ausgesandten Diener, gemeint sind die Propheten, stoßen auf
Gleichgültigkeit, sie bekommen eine Abfuhr.
Die
Eingeladenen sagen ab. Null Bock, kein Interesse, keine Lust, keine
Zeit.
Alle
haben anderes, angeblich Wichtigeres zu tun. Man findet Ausreden und
gebraucht fadenscheinige Entschuldigungen.
Leise
gefragt, liebe Mitchristen:
Wer von
uns kennt sie nicht, diese vielfältigen Ausreden, Ausflüchte und
Entschuldigungen?
Wie oft
sind nicht auch uns alle möglichen Dinge wichtiger als Gott, als sein
Wort, sein Ruf, seine Einladung?
Lässt
diese uns nicht auch manchmal kalt?
Rangiert
Gott bei uns nicht auch manchmal unter „ferner liefen“?
Verhalten
wir uns nicht auch manchmal unheimlich gleichgültig,
desinteressiert, nur auf uns selbst und die eigenen Interessen fixiert?
Aber
der König hat Geduld. Gott hat viel Geduld.
Er
schickt ein zweites Mal Diener aus.
Er
wiederholt seine Einladung. Erneut sendet er Propheten.
Wir
können unter anderen auch an Johannes den Täufer denken.
Immer
wieder streckt Gott seine Hand aus, lädt ein und wirbt.
Ohne
Erfolg! Keiner kommt. Die Eingeladenen ignorieren die Einladung.
Man
muss sich einmal vorstellen:
Der Chef
einer Firma lädt seine Angestellten zu einem Festessen ein. Aber kein
Mensch kümmert sich darum.
Das Fest
ist bestens vorbereitet. Welch ein Aufwand! Alles ist organisiert und
gerichtet.
Das Fest
kann stattfinden. Aber kein Mensch kommt.
Das wäre
nicht nur eine grobe Unhöflichkeit. Es wäre eine schlimme Brüskierung,
eine ganz krasse Missachtung des Gastgebers, ein regelrechter Boykott.
Doch
im Gleichnis kommt es noch schlimmer:
Einige
der Eingeladenen vergreifen sich sogar an den Dienern, misshandeln sie
und bringen sie um.
An dieser
Stelle können uns auch die Knechte des Gutsbesitzers aus dem Gleichnis
vom Weinberg (Evangelium vom 27. Sonntag) in den Sinn kommen, die von
den Pächtern verprügelt und getötet werden.
So ist es
den Propheten im Alten Testament ergangen. Ebenso erging es Johannes dem
Täufer im Neuen Testament und nicht zuletzt dem Sohn selbst, Jesu
Christus.
Kein Wunder,
dass der König in unserem heutigen Gleichnis zornig wird und wütend
reagiert.
Unerhört,
wie die Eingeladenen sich verhalten, nicht nur unhöflich und treulos,
sondern unverschämt, boshaft und gewalttätig.
Ihr
Verhalten ist ein Affront gegenüber dem König, vielleicht sogar
beginnende Rebellion.
Jetzt
reicht’s! Das Maß ist voll!
Die
Reaktion des Königs ist heftig.
(Hier
spielt Matthäus wohl auf die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 nach
Christus an. In der Urgemeinde erschien diese Katastrophe wie ein
göttliches Strafgericht.)
Matthäus formuliert es so:
„Da
wurde der König zornig. Er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und
ihre Stadt in Schutt und Asche legen.“
Aber
der König bläst die Hochzeit trotzdem nicht ab.
Das Fest
soll stattfinden. Alles ist vorbereitet.
Also
schickt der König ein letztes Mal Diener aus.
Wir
können auch an die Apostel denken, die urchristlichen Missionare, die
iroschottischen Mönche, an Gallus, Bonifatius, Lioba, Walburga, Kilian,
Columban….
Diesmal
lässt er alle einladen, von überall her, von allen Ecken und Straßen der
Welt. „Geht in alle Welt…!“
Keine
exklusive Gesellschaft! Nicht nur die Hautevolee, den Adel, die Promis,
die Würdenträger.
Alle,
egal ob arm oder reich, egal ob angesehen oder verachtet, egal ob
schwarz oder weiß, egal sogar ob bös oder gut .
In der Parallelstelle bei Lukas lesen wir:
„Geht auf die Straßen und Gassen der Stadt und holt die Armen und
Krüppel, die Blinden und die Lahmen herbei“
(Lk 14, 21).
Und in
einer alten Bibelübersetzung, die uns vielleicht noch aus Kindheitstagen
vertraut ist, werden sie als Menschen auf den Landstraßen und an den
Hecken und Zäunen bezeichnet (Lk 14, 23). – Landstreicher, Obdachlose und
Bettler, Menschen, die nie mit einer Einladung zu einem Festmahl des
Königs gerechnet haben. Und sie kommen, in Scharen. „Der Festsaal
füllte sich mit Gästen.“
Die
einzige Bedingung: die Einladung annehmen, kommen, sich freuen und
mitfeiern – das aber dankbar und aus ganzem Herzen!
Sie
wissen, liebe Schwestern und Brüder:
Jesus
wählt für seine Reich-Gottes-Predigt gerne Bilder vom Leben.
Im
heutigen Gleichnis ist es das Bild vom Festmahl, von der Hochzeit.
Hochzeit ist hohe Zeit.
Hochzeit
bedeutet Fest, Feier, Mahlhalten.
Hochzeit
bedeutet Tanz und frohes Miteinander.
Hochzeit
ist ein Sinnbild für Freude und Glück, für Leben in Fülle.
„Ich bin gekommen“, sagt Jesus einmal,
„damit sie das Leben haben und es
in Fülle haben!“
(Joh 10, 10)
Und alle
sind eingeladen. Alles ist bereit für das Fest des Himmels, das Fest der
Freude und des Lebens.
Die Frage ist:
Sind wir bereit?
Gott
will, dass wir seine Gäste sind.
Er wirbt
händeringend und mit allen Mitteln um uns.
Es liegt
ihm an uns. Wir sind ihm wichtig.
Aber wir
haben die Freiheit auch „Nein“ zu sagen.
Wir
können die Einladung auch ablehnen.
Wir
können die ausgestreckte Hand Gottes zurückweisen.
Wir
können seine Gaben und seine Gnaden missachten.
Wir
können uns verschließen. Wir können eigene Wege gehen, unsere Interessen
vorschieben, selbstische Ziele verfolgen.
Doch Gott
hält an seiner Einladung fest.
Er sendet
auch ein zweites und drittes Mal seine Diener.
Er
schickt uns immer wieder „Einladungen“, Impulse, Winke,
Fingerzeige, Botschaften.
Er hört
nicht auf, an unsere Tür zu klopfen.
Gott hat
Geduld. Er wirbt unablässig um uns.
Die Frage ist:
Bin ich offen, bin ich ansprechbar?
Oder bin
ich zu, besetzt?
Vernehme
ich das Werben Gottes?
Höre ich
sein Rufen? Bin ich wach genug?
Oder bin
ich abgestumpft und taub?
Vielleicht lebe ich viel zu fiebrig, viel zu gehetzt, viel zu gestresst.
Vielleicht tanze ich auf viel zu vielen Hochzeiten?
Die Frage ist:
Worum kreist mein Denken hauptsächlich?
Ist Gott
die Mitte meines Lebens oder sind es die täglichen Aufgaben und Sorgen?
Sind mir
mein „Acker“ und mein „Laden“, das heißt meine „Geschäfte“
wichtiger als Gott, als sein Wort, als seine Einladung zum Fest des
Lebens und der Freude, wichtiger als seine Nähe, seine Gemeinschaft,
seine Liebe?
Die Frage ist:
Wie ernst nehme ich die Einladung Gottes?
Bin ich
bereit, ihr zu folgen?
Oder lebe
ich mein Leben mehr an Gott vorbei,
fern von
Gott, ohne Gott, im wahrsten Sinn des Wortes gott-los?
Wie gesagt:
Jeder hat die Wahl.
Ich kann
mich für oder gegen Gott entscheiden.
Und er
respektiert meine Freiheit.
Die
Menschen, die sich im Gleichnis dann – auf die dritte Einladung des
Königs hin – im Festsaal versammeln, sind ein bunt zusammengewürfelter
Haufen, ganz unterschiedliche Leute, die meisten von den Straßenrändern
der Stadt. Es heißt ausdrücklich „Böse und Gute“ (in dieser
Reihenfolge!).
Zur Zeit
Jesu dürften dies zusammen mit anderen auch Aussätzige, Prostituierte
und Zöllner gewesen sein, Menschen, um die man einen Bogen machte und
die von der Gesellschaft ausgegrenzt wurden.
Jeder
kommt mit seiner eigenen Geschichte und gewiss auch mit seinen Brüchen,
seinem Versagen und seinem Scheitern.
Es ist nicht tröstlich,
dass man die eigene Lebensgeschichte mit allem Dunklen und
Schicksalhaften, mitsamt Schuld und Scheitern vor Gott bringen kann,
ohne gleich dafür verurteilt zu werden? Gottes Barmherzigkeit ist größer
als unsere Schuld.
Hier endet in der Kurzfassung das Evangelium.
In der
Langfassung aber gibt es eine Fortsetzung.
Dem
Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl schließt sich ein anderes
Gleichnis an, nämlich das vom hochzeitlichen Kleid.
Ist es
ganz egal, wie man zum Fest erscheint?
Einer
sitzt inmitten der Gäste und gehört doch nicht dazu. Er trägt kein
Festgewand.
Angesichts der Tatsache, dass die Gäste buchstäblich von der Straße
geholt wurden, kommt einem das zunächst einmal gar nicht verwunderlich
vor.
„Meine Güte“,
möchte man ausrufen, „woher sollen die Landstreicher, die Obdachlosen
und Bettler hochzeitliche Kleider haben?“
Die Leute
mit Frack und Smoking, mit sauber gebügeltem weißem Hemd und
Seidenkrawatte hatten ja die Einladung des Königs missachtet.
Warum
fliegt dieser Mann hochkant aus dem Saal?
Wie
kann der König diesen Mann so hart bestrafen?
Das habe
ich lange Zeit nicht verstanden. Bis mir auffiel, dass er der Einzige
ist, der sich – schäbig gekleidet, vielleicht auch dreckig – in den
Festsaal gewagt hat.
Die
anderen, ebenfalls von den Straßen, Hecken und Zäunen geholt, hatten
offensichtlich noch Zeit gefunden, ihr Gewand zu säubern oder sogar
festliche Kleidung zu besorgen.
Diesem
einen aber lag anscheinend nichts daran. Lag ihm auch nichts am
Gastgeber?
(Auch
heutzutage zeigt die gewählte Kleidung meist, was uns ein Ereignis
bedeutet, für das wir uns „in Schale werfen“!)
Der
Gastgeber begrüßt auch ihn und spricht ihn freundlich an. „Mein
Freund“, sagt er zu ihm.
Auf die
Frage, wie er ohne passende Kleidung in den Saal gelangt ist, weiß er
nichts zu sagen.
Er
begründet seine Erscheinung nicht. Er entschuldigt sich nicht. Er
schweigt.
Auch er
hätte sich – wie die anderen – im Rahmen seiner Möglichkeiten auf das
Fest einstellen und auf die Feier vorbereiten können.
Fehlte
ihm die Bereitschaft, der gute Wille, das Interesse?
Ist ihm
die Feier gar nicht wichtig?
Ist ihm
auch der Gastgeber egal?
Oder
bewegen ihn rein egoistische Motive, z. B. pure Neugier. Oder einfach
mal umsonst gut essen und trinken wollen, sich den Magen vollschlagen,
ohne dass es etwas kostet?
Im Grunde
genommen zeigt sein ungepflegtes Gewand dieselbe Gleichgültigkeit, die
diejenigen an den Tag gelegt haben, die die Einladung abgelehnt hatten.
Dieser
ist zwar gekommen, aber offenbar nicht aus Wertschätzung für den
Einladenden.
Es
fällt auf:
Von
keinem Gast wird irgendeine Leistung oder gar ein Geschenk erwartet.
Es wird
jedoch vorausgesetzt, dass man überhaupt mitfeiern möchte, dass man den
König und das Fest ernst nimmt.
Dies ist eine Mahnung des Evangelisten
an die Gemeindemitglieder seiner Zeit, die Motivation zu prüfen, aus der
heraus sie sich für das Reich Gottes entschieden haben.
Zugleich
ist es aber auch eine Anfrage an uns.
Sind wir
uns bewusst, zu welchem Fest wir eingeladen sind?
Falls ich
der Einladung zum Fest Folge leiste, dann ist es gut, mich auch dem
Anlass entsprechend zu kleiden und mich um ein festliches Gewand zu
kümmern, und zwar nicht irgendwann einmal, sondern jetzt schon, heute.
Was
aber ist mit dem hochzeitlichen Gewand gemeint, das da einer der Gäste
nicht anhat und darum hinausgeworfen wird?
Gemeint
ist kein Kleid aus Samt und Seide. Gemeint ist nichts, was man in der
Herrenoberbekleidungsabteilung in einem Kaufhaus erwerben oder bei einem
Schneider eigens anfertigen lassen könnte.
Gemeint
ist, denke ich, dass man die Einladung des Königs und Vaters zum
Hochzeitsmahl seines Sohnes nicht annehmen und zugleich so bleiben kann,
wie man vorher war.
Dieses Gleichnis vom Hochzeitsgewand,
ist, so gesehen, eine Mahnung, sich zu bereiten wie wir es z. B. im
Advent und in der Fastenzeit im Blick auf das Weihnachts- und Osterfest
hin tun oder tun sollen. Oder auch im Blick auf die Messfeier am
Sonntag. Auch da bedarf es der äußeren und noch mehr der inneren
Bereitung, der bewussten Mitfeier, der aktiven Teilnahme.
Das Gleichnis vom hochzeitlichen Gewand
ist im Grunde genommen ein Ruf zur Umkehr, wie er uns an vielen Stellen
im Neuen Testament begegnet.
Nur ein Beispiel:
„Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst … Geh und versöhne dich zuerst
mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe“
(Mt 5, 23 - 24).
Es geht
nicht um ein passendes äußeres Outfit. Es geht vielmehr darum, ob sich
unser Glaube im Laufe eines langen oder kurzen Lebens bewährt hat in
Taten der Liebe, in Geduld miteinander, im Ertragen des Anderen, im
Verzeihen und in der Bereitschaft zur Versöhnung.
Ich darf
kommen, wie ich bin. Aber ich soll nicht so bleiben wie ich bin.
Ich darf
kommen, wie ich bin, ohne Angst, ohne Scheu, ohne Verdienste. Aber ich
soll auch bereit sein, mich verändern zu lassen, mich von IHM so machen
zu lassen, wie ER mich haben möchte, mich von IHM und SEINER Liebe
umwandeln und umgestalten zu lassen.
„Bilde
mein Herz nach deinem Herzen!“
Das hochzeitliche Gewand,
liebe Schwestern und Brüder, ist letztlich – meines Erachtens – nichts
anders als die Liebe.
Der
Apostel Paulus ruft den frühen Christen in Kolossä zu:
„Zieht den neuen Menschen an...! Bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde,
Geduld. Ertragt einander und vergebt einander…! Vor allem aber liebt
einander!“ (Kol 3, 12ff).
Nach
einem anderen Wort des heiligen Paulus muss der Jünger „Christus als
Gewand anlegen“ (Gal 3, 27).
Dieses neue Gewand
(das übrigens in der Taufsymbolik eine wichtige Rolle spielt) ist keine
Sache, die man ein für alle Mal hat. Es ist vielmehr ein Bild für etwas,
das täglich neu erworben werden muss. Immer wieder müssen wir unsere
selbstsüchtige Natur dazu zwingen, sich zur Liebe und zur
Selbstlosigkeit Christi zu bekehren.
Die
Frage ist:
Bin
ich/sind wir vom Geist Christi durchdrungen?
Bin
ich/sind wir von seiner Gnade und Liebe „überkleidet“,
so dass
Gott mich/uns als Glieder seiner Familie, als seine Tisch- und
Hausgenossen anerkennen könnte?
Sehen
Sie, liebe Mitchristen:
Es genügt
nicht, getauft zu sein.
Es genügt
nicht, seine Kirchensteuern zu bezahlen.
Es genügt
nicht, nominell zu einer christlichen Gemeinde zu gehören.
Es genügt
nicht, sonntags in die Kirche zu gehen und die Messe abzusitzen.
Es genügt
nicht, nur Ja zu sagen, ohne den Willen Gottes zu tun.
Wenn Gott bei mir nicht auch im Alltag das Sagen hat,
wenn ich
mich in meinem Leben nicht nach seinem Wort ausrichte, wenn ich mich
nicht bemühe, seinem Willen Vorfahrt zu geben, sondern gottvergessen
lebe, mich einen Dreck um ihn und meine Mitmenschen kümmere, vielmehr
den Panzer der Gleichgültigkeit, der Selbstgerechtigkeit anhabe, den
Panzer der Herzenshärte und der Gnadenlosigkeit, wenn man von meinem
Christsein im Alltag nichts merkt, wenn sich mein Glaube nicht in Taten
der Liebe ausweist, dann nützt alle äußere Frömmigkeit und alles bloß
nominelle Dazugehören und Mitlaufen nichts.
Das hochzeitliche Gewand
ist letztlich das Gewand des Erbarmens, der Geduld, der verzeihenden
Liebe.
Am
Schluss unseres Lebens werden wir einmal nach der Liebe gefragt.
„Hättest nicht auch du Erbarmen haben müssen, wie ich mit dir Erbarmen
hatte?“ (
Mt 18, 33)
Mit dem
Maß, mit dem wir messen und zuteilen, wird auch uns zugeteilt werden.
(Mt 7, 2)
Wir
wissen es und können uns danach richten:
Allein
die Liebe zählt. |