„Weihnachten wird unterm Baum entschieden“,
so tönte es wochenlang vor Weihnachten im Fernsehen und aus dem Radio in
einer breit angelegten, aggressiven Werbekampagne, der man sich kaum
entziehen konnte und die in christlichen Kreisen für manchen Unmut,
Protest und Ärger sorgte. Mit solchen Slogans, hieß es, werde der Sinn
von Weihnachten entleert, das Weihnachtsfest werde dem Kommerz geopfert.
Weihnachten als Konsumwettbewerb, Weihnachten, gut für Umsatzsteigerung.
So verkomme
Weihnachten zur Ware und die wahre Weihnacht bleibe auf der Strecke.
„Weihnachten wird unterm Baum entschieden.“
Gemeint sind die
Geschenke. Die Geschenke, die an Weihnachten unterm Baum liegen, die
seien entscheidend, die würden Weihnachten zu Weihnachten machen. Nur da
sei Weihnachten, so wollte diese Werbung suggerieren, wo es
geschenkemäßig stimmt.
„Weihnachten wird
unterm Baum entschieden.“
Ganz unrecht hat
der witzig-freche Werbespruch gar nicht.
Denn für nicht
wenige sind an Weihnachten die Geschenke tatsächlich ganz wichtig, für
viele sogar das Allerwichtigste.
Weihnachten ist
ein regelrechtes Schenkfest geworden.
Schon Wochen
vorher und je näher das Fest heranrückt, umso drängender stellt sich die
Frage: Was schenke ich denn dieses Jahr zu Weihnachten? Wem schenke ich
was? Von wem habe ich letztes Jahr etwas bekommen? Und wen darf ich auf
keinen Fall vergessen?
Von Jahr zu Jahr
fällt es auch schwerer, etwas rechtes zu finden. Was soll man auch
schenken, wenn die Leute schon alles haben? So kann das Schenken richtig
stressig sein bis man alles beisammen hat, vor allem wenn man das
Besorgen der Geschenke bis auf den letzten Drücker hinausschiebt.
Und dann soll sich
auch Geben und Nehmen noch die Waage halten. Was erwartet der andere von
mir? Was muss ich zurückschenken? Die Geschenke sollen sich im Wert,
genauer gesagt im Preis, nicht sehr von dem unterscheiden, was man
selbst geschenkt bekommt. Schenken als Tauschhandel. „Mit diesem
Schlagabtausch von Geschenken am Heiligen Abend kann ich nichts mehr
anfangen“, so äußerte sich neulich ein Jugendlicher.
Leicht passiert es
aber auch, dass das Schenken zu einer Schraube wird, nach dem Motto:
immer teurer, immer mehr, immer größer, wie es folgendes Gedicht auf
humorvolle und lustige Weise zum Ausdruck bringt:
Als vor
dreiunddreißig Jahren Lilo ihren Egon kriegte,
schenkten
sie sich gegenseitig einen Kuss, und das genügte.
Es war
Weihnachten, muss man wissen, und ein Jahr verlief im Husch.
Egon
schenkte Lilo Blumen, Lilo Egon Wilhelm Busch.
Jahrs
darauf bekam die Lilo Creme und Spray für die Frisur.
Und dem
Egon schenkte Lilo eine altgekaufte Uhr.
Viele
Weihnachtsfeste folgten und Geschenke noch viel mehr,
immer
bessere, immer feinere, immer größere mussten her.
Schenkte sie ein Ölgemälde, schenkte er ´ne Perlenschnur;
schenkte
Lilo einen Smoking, schenkte Egon eine Kur.
Zu `ner
Schraube ohnegleichen artete die Schenksucht aus:
Lilo
schenkte ihm ein Auto, Egon ihr ein Ferienhaus.
Und nun
ist bald wieder Weihnacht. Ach, was schenken sie sich dann?
Lilo
lacht: „Mal ganz was anderes!“ Und dasselbe sagt ihr Mann.
Lilo wählt
für ihren Egon einen Schlips in rot und grau
Egon kauft
´nen Wassereimer, himmelblau für seine Frau.
Und nun
freuen sich beide, denken an das erste Jahr,
als die
große Schenkeritis noch nicht ausgebrochen war.
Wenn dann
Lilo ihren Eimer, seinen Schlips der Egon kriegt,
schenken
sie sich noch wie damals einen Kuss, und das genügt.
Wie halten Sie es, liebe Schwestern und Brüder, mit dem Schenken an
Weihnachten? Wie geht es Ihnen damit? Waren Sie mit Ihren Geschenken am
Heiligen Abend zufrieden?
Sind all Ihre Wünsche und Erwartungen in Erfüllung gegangen?
Liebe Mitchristen!
Schenken und
Beschenktwerden ist etwas ganz Schönes.
Ich will das
Schenken gar nicht madig machen. Schenken ist etwas sehr Gutes und
Sinnvolles.
Wer freut sich
nicht, wenn er – nicht nur an Weihnachten, sondern auch bei anderer
Gelegenheit – beschenkt wird?
Und wer hat nicht
schon erlebt, wie auch der Schenkende sich freut, wenn sein Geschenk
Gefallen findet, wenn es ankommt und sichtlich Freude auslöst. Das freut
dann auch den Schenkenden wieder. Freude, die wir andern schenken,
strahlt bekanntlich ins eigene Herz zurück.
Schenken ist etwas
Gutes und Schönes, keine Frage.
Bedenklich wird es,
wenn Schenken nur noch Prestigeangelegenheit ist, wenn es zum Zwang und
zur Verpflichtung wird.
Oder – auch das
gibt es: Geschenke aus Berechnung, aus Kalkulation. Oder gedankenlose
Geschenke, die verraten, wie wenig sich jemand Mühe gemacht hat.
Lustlose Geschenke, die nur eine Pflicht erfüllen sollen.
Bedenklich wird es,
wenn Geschenke nicht Ausdruck von etwas Inwendigem sind, kein Zeichen
mehr: Zeichen des Dankes, der Aufmerksamkeit, der Verbundenheit, kein
Ausdruck der Freude oder Wertschätzung. Wenn das Äußerliche und das
Innerliche nicht mehr zusammenpassen, dann wird das Äußerliche zur Lüge.
Judas hat den
Herrn geküsst. Und dieser Kuss war eine schlimme Lüge. Und seither hat
es sicher viele falsche Küsse gegeben. Gott sei Dank aber nicht nur
falsche!
Sehr bedenklich wird es,
wenn sich ins Schenken egoistische Motive einschleichen, wenn jemand mit
Geschenken sich Loyalität sichern oder Treue, Freundschaft und Liebe
erkaufen will. Solche Geschenke machen abhängig.
Um sinnvoll
schenken zu können, muss ich mich in den anderen hineinversetzen, mich
in ihn hineindenken. Schenken braucht Überlegung und Phantasie. Dann
kann selbst das kleinste Geschenk eine riesengroße Freude bereiten. Dann
kann das selbstgemalte Bild, das ein Kind seiner Mutter schenkt, mehr
wert sein und größere Freude auslösen, als der teure Schmuck, den sie
von ihrem Mann bekommt.
Entscheidend ist
nicht der Geldwert eines Geschenkes, sondern der Zeichenwert. Was eine
Gabe wertvoll und kostbar macht, ist die Liebe, mit der sie gegeben
wird. Das Kleinste wird sozusagen vergoldet, wenn es aus einem guten,
einem liebenden Herzen kommt. Das eigentliche Geschenk ist nie das
Geschenkte, sondern stets der Schenkende.
Wer
einem anderen von Herzen etwas schenkt, der sagt damit: „Du, ich mag dich! Ich hab dich gern! Du bist mir wertvoll. Ich freue
mich, dass es dich gibt. Deine Freundschaft, deine Liebe, deine
Verlässlichkeit – das bedeutet mir viel. Ich möchte dir das gern sagen.
Aber das ist ein bisschen schwierig. Darum lasse ich Blumen sprechen.
Oder ich habe es für dich eingepackt: mein Wohlwollen für dich, meine
Freude, die ich an dir hab, mein Herz, in dem du einen Platz hast.
Dieses Geschenk ist ein Symbol dafür, ein Symbol für meine Zuneigung zu
dir, für meine Liebe zu dir. Es steht letztlich für mich selbst. Und ich
möchte dir damit eine Freude machen.“
Wichtiger als alle
Sachgeschenke, liebe Mitchristen, sind meines Erachtens die Geschenke,
die man nicht kaufen kann.
In
einem Gedicht heißt es:
kauf dir, dass
einer dich mag!
kauf dir das Lachen vom vergangnen Tag!
kauf dir ein zärtliches Du!
eine Sekunde dazu!
Liebe, die treu zu dir hält!
Keiner auf der Welt, hat soviel Geld.
Nicht das dicke
Bankkonto, nicht die Luxusvilla, nicht das große, schnelle Auto oder der
teure Pelzmantel lassen uns leben, aufleben, erfüllt und glücklich
leben. – Was wir brauchen ist menschliche Zuwendung und Wohlwollen. Wir
suchen Verständnis. Wir sehnen uns nach Anerkennung und Angenommensein.
Wir brauchen Freude, Wärme und Geborgenheit.
Mark Twain hat einmal gesagt: „Von einem guten Kompliment kann ich zwei
Monate leben.“
Vor einigen Jahren
war ich zu einer Kinder-Weihnachts-Feier eingeladen. Auf meine Frage bei
der Ansprache: Was kann man außer gekauften Sachen an Weihnachten noch
schenken, kamen von den Kindern viele gute Antworten. Zum Beispiel: ein
gemaltes Bild für die Mama, etwas Selbstgebasteltes für den Papa.
Aber auch
Verzeihen kann man schenken, Zuhören, Aufmerksamkeit. Den Eltern kann
man Achtung schenken, der Erzieherin ein gutes Betragen. Jemandem, der
traurig ist und weint, kann man Trost schenken. Ein aufmunterndes Wort
kann man schenken, ein Lächeln und einen freundlichen Blick, eine
Umarmung und vor allem Liebe.
Hin und wieder
könnte man auch von seiner Zeit etwas verschenken. In einer Zeit, wo
niemand mehr Zeit hat und es heißt: „Zeit ist Geld“, wäre das ein
sehr persönliches und ein sehr anspruchvolles Geschenk. Verschenkte Zeit
– das ist verschenkte Liebe.
Und noch etwas
haben die Kinder gut verstanden, dass wir, wenn wir an Weihnachten
einander beschenken, daran denken wollen, wie viel wir von Gott
geschenkt bekommen haben. Und auch da konnten die Kinder eine Menge
aufzählen.
Und sie haben auch
ganz gut begriffen, dass uns die schönsten und wichtigsten Dinge im
Leben unverdient geschenkt werden, z.B. dass wir einen Vater und eine
Mutter haben, ein Zuhause, Geborgenheit und Liebe, dass da Menschen
sind, die für uns da sind, die für uns sorgen, die uns Vertrauen
schenken und denen wir vertrauen können.
Sie wissen selbst,
liebe Schwestern und Brüder, es gibt viele Dinge, die sind mit Geld
nicht zu bezahlen:
Gesundheit;
Freude; Zeit, die sich jemand für einen anderen nimmt; Geduld, die
jemand aufbringt und die vielen Zeichen der Verbundenheit und Liebe
gerade auch an Weihnachten.
Nichts ist
selbstverständlich: weder Kleidung noch Nahrung, weder Gesundheit noch
Arbeit, weder die gebügelte Wäsche noch die Blumen auf dem Tisch, schon
gar nicht das Leben und die Liebe. Und das Leben durch die Liebe.
Sind wir nicht
alle reichlich Beschenkte? Von Gott Beschenkte? Unser Leben, unsere
Erlösung, unseren Glauben, unsere ewige Zukunft, alles verdanken wir
ihm, seiner Liebe. Beim Schenken ist Gott überhaupt nicht kleinlich.
Nein, er ist unheimlich großzügig, ja verschwenderisch.
Die Tiere
diskutierten einmal über Weihnachten. Sie stritten, was wohl die
Hauptsache an Weihnachten sei.
„Na klar“
sagte der Fuchs, „der Gänsebraten. Was wäre Weihnachten ohne
Gänsebraten?
Der Eisbär
widersprach: „Schnee muss sein, viel Schnee! Weiße Weihnachten, das ist
es!“
Das Reh
aber sagte: „Der Tannenbaum ist es. Ich brauche einen Tannenbaum. Ohne
Tannebaum gibt es doch keine ordentliche Weihnachten.“
„Aber
nicht so viele Kerzen“, heulte die Eule, „schummrig und gemütlich muss
es sein. Die Weihnachtsstimmung ist die Hauptsache.“
„Aber mein
neues Kleid muss gesehen werden“, rief der Pfau, „wenn ich kein neues
Kleid kriege, ist für mich kein Weihnachten.“
„Und
Schmuck, viel Schmuck!“ krächzte die Elster. Ein Ring, ein Armband, eine
Brosche, eine Kette, ein Diamant. Dann ist Weihnachten!
„Und der
Stollen?“ brummte der Bär. „Das ist doch die Hauptsache. Wenn es den
nicht gibt und all die süßen Sachen, verzichte ich auf Weihnachten.
Der Dachs
aber erklärte: „Macht’s wie ich! Pennen, pennen, pennen. Das ist das
einzig Wahre. Weihnachten heißt für mich, mal richtig ausschlafen.“
„Und
saufen“, dröhnte der Ochse, „mal richtig saufen und dann schlafen,
schlafen.“ – Aber dann schrie er plötzlich „Aua!“ Der Esel hatte ihm
einen kräftigen Huftritt verpasst. „Du, Ochse, denkst du denn gar nicht
an das Kind?“
Da senkte
der Ochse beschämt den Kopf und sagte: „Das Kind, ja richtig, das Kind,
das ist doch die Hauptsache!“ – Nach einer Weile fragte er den Esel:
„Du, Esel,
wissen das die Menschen eigentlich?“
Was ist die
Hauptsache an Weihnachten?
Gänsebraten,
Tannebaum, der Christstollen, Weihnachtsplätzchen, Gemütlichkeit und
Festtagsstimmung? All das darf sein! Auch das Schenken!
Aber denken wir
auch an das Kind? Vergessen wir vor lauter anderem das Wichtigste nicht?
„Das Kind ist doch die Hauptsache“, sagt der Esel zum Ochsen in
der Geschichte.
An Weihnachten,
liebe Mitchristen, da feiern wir, dass Gott selbst sich uns schenkt. „Gott schenkt uns seinen Sohn“, singen wir in einem Weihnachtslied.
Und in ihm schenkt er sein Erbarmen und seine Liebe, sein Licht und
seine Gnade.
Das, liebe
Schwestern und Brüder, ist der eigentliche und tiefste Grund unseres
Schenkens an Weihnachten: dass Gott einer von uns geworden ist, dass
Gott uns liebt, dass wir selbst so reich beschenkt sind.
Das ist der
eigentliche Grund auch unserer Weihnachtsfreude: „Gott schenkt uns
seinen Sohn.“ Jesus ist das Geschenk schlechthin, das Geschenk aller
Geschenke, Jesus Christus, das Ja Gottes zu uns Menschen, ein Ja ohne
Wenn und Aber.
Über Weihnachten stehen die Worte:
„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er
seinen einzigen Sohn für uns dahin gab.“
Der
Apostel Johannes aber sagt: „Wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir
einander lieben.“
Eine Form,
einander Liebe zu erweisen und Freundlichkeit und Güte, ist das
Schenken. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, dem anderen ohne viele
Worte zu sagen und zu zeigen, wie sehr mir an ihm oder an ihr liegt, wie
sehr ich jemanden schätze, wie sehr mir jemand lieb und teuer ist.
Entscheidend ist dann nicht, was ein Geschenk kostet und wie viel es
wert ist. Entscheidend ist, dass man sozusagen selber mit drin steckt
und dass es von Herzen kommt.
Liebe Schwestern
und Brüder!
Wer begriffen hat,
was Schenken ist; wer begriffen hat, wie schenken geht; wer erkannt hat,
wie sehr wir selbst Beschenkte sind; wer einsieht, dass nur der
Beschenkte wiederum ein Schenkender sein kann, der hat viel von
Weihnachten verstanden.
Das Fest machen
nicht wir. Bei aller Vorbereitung für ein gutes Gelingen, bei all
unserem Bemühen für einen schönes Fest, bei all unserer Anstrengung auch
was die Geschenke betrifft.
Das Fest machen
nicht wir. Auch die Geschenke machen es nicht.
Weihnachten wird
nicht im Media Markt entschieden. Weihnachten wird auch nicht unterm
Baum entschieden. (Wir sind doch nicht blöd!). Das Weihnachtsfest hat
seinen Ursprung in der unbegreiflichen Liebe Gottes, die Mensch geworden
ist im Stall von Bethlehem. Weihnachten ist schon längst entschieden –
seit mindestens zweitausend Jahren – im Kind in der Krippe, als Gott
sich entschied, einer von uns zu werden, unser Bruder, um als Mensch
unter Menschen zu leben.
Das
feiern wir an Weihnachten:
Gott hat sich für uns entschieden, für jeden Einzelnen von uns. Alle
sind eingeladen, dieses große Geschenk anzunehmen. Und dann entscheidet
sich Weihnachten jeden Tag neu in jeder und jedem von uns, in unserem
Herzen.
Nicht die
Geschenke machen Weihnachten aus, sondern weil Weihnachten ist, deshalb
beschenken wir uns. Die Geschenke sollen Hinweis sein für das große
Geschenk, das Gott uns gemacht hat.
Liebe Schwestern
und Brüder!
Auch wenn
Weihnachten sich für uns als Christen nicht unterm Baum
entscheidet, so macht doch das weihnachtliche Schenken Sinn. Und es hat
eine gute Tradition. Und dieses Schenken ist gut und stimmig, wenn in
meinen Geschenken etwas drin steckt von mir selbst, von meinem Dank für
diesen wunderbaren Menschen, dem ich etwas schenke, von meiner Freude
darüber, dass es ihn gibt, dass ich ihn kenne, dass wir einander
begegnet sind, dass wir vielleicht schon so lange zusammen sind. All das
ist gar nicht selbstverständlich. Und darum dann auch der Dank an Gott,
dem Ursprung von allem Guten und der Quelle allen Heiles.
Das
Schenken an Weihnachten, kann sich auf Gott berufen.
Denn letzten Endes hat er ja mit dem Schenken angefangen, als er Jesus,
seinen Sohn zu uns auf die Erde sandte, aus Liebe, um zu suchen, was
verloren war und um zu heilen, was verwundet ist.
Und immer wieder
schenkt sich uns Jesus und kommt zu uns in heiliger Kommunion. Seht die
Demut, seht die Liebe Gottes!
Und immer wieder
schenkt Gott uns seine verzeihende Liebe, er schenkt uns Frieden und
Versöhnung im Sakrament der Busse. Er schenkt uns einen neuen Anfang im
Wort der Lossprechung.
Die Hauptsache an
Weihnachten ist nicht dieses oder jenes, auch wenn es zu einer schönen
Feier dazugehört, wie z.B. auch das Schenken. Die Hauptsache ist Jesus,
in dem Gott uns seine Liebe schenkt, Jesus, der selbst uns in seinem
Leben gezeigt hat, was Liebe ist. Und der ganz, ganz weit gegangen ist
in seiner Liebe.
Sehen Sie: Jesu ausgespannte Arme am Kreuz sind Zeichen seiner Liebe. Jesu
durchbohrtes Herz ist Zeichen seiner Liebe. Wie viel hat er sich seine
Liebe kosten lassen?
Von
Jesus heißt es: „Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis
zur Vollendung.“ (Joh 13, 1)
Und
Jesus selbst sagt: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für
seine Freunde.“ (Joh 15, 13)
Schenken ist
schön, liebe Schwestern und Brüder!
Schenken ist gut.
Schenken macht Sinn.
Jedes Geschenk –
gerade auch an Weihnachten – ruft uns in Erinnerung, dass Gott uns
unendlich liebt und dass wir reich beschenkt sind mit seinem Licht, mit
seiner Freude, mit seinem Frieden, mit seiner Gnade.
Ja, er selber
schenkt sich uns in Jesus, seinem Sohn. Das feiern wir an Weihnachten.
Das ist die Hauptsache. Das ist das Entscheidende. Das macht
Weihnachten zu Weihnachten.
Wissen wir Menschen, die wir Weihnachten feiern, das eigentlich?
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