Exerzitien mit P. Pius

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Jahresrückblick 1998

 

Bad Mergentheim, im Advent 1998

 

Dieser Weihnachtsbrief kommt nicht mehr aus Dieburg, sondern aus dem Kapuzinerkloster in Bad Mergentheim.

Am 19. November, dem Fest der heiligen Elisabeth, bin ich umgesiedelt. Mein Bruder Bernhard hat mir beim Umzug geholfen. In seinem Auto mit Anhänger, so wie einem alten Golf, den ich seit September für meine Dienste zur Verfügung habe, konnten wir alles, vom Fahrrad bis zum Bleispitzer, an einem Nachmittag transportieren.

Die Versetzung geschah, nachdem wir im Juni Provinzkapitel hatten, in Absprache mit dem Provinzial und entspricht meinen eigenen Vorstellungen.

Mit mir ist auch P. Romuald von Dieburg nach Bad Mergentheim gewechselt. Und in diesen Tagen erwarten wir noch P. Tobias, der aus Stühlingen zu uns kommt. Mit vier Patres und zwei Brüdern bilden wir dann eine kleine, harmonische Gemeinschaft.

Sehr froh bin ich, dass ich weiter meinen bisherigen Auftrag habe, also ganz für die Exerzitienseelsorge freigestellt bin. Diese Aufgabe liegt mir. Ich halte sie für wichtig und tue sie sehr gerne. Das bedeutet, dass ich auch künftig viel im ganzen deutschsprachigen Raum unterwegs sein werde.

Wie es mir bei all dem geht? Ganz gut. Auch körperlich-seelisch-geistig fühle ich mich sehr wohl. Die Grundstimmung meines Lebens ist: von Gott bedingungslos angenommen zu sein und ihm vorbehaltlos vertrauen zu dürfen.

Im zu Ende gehenden Jahr habe ich viele Zeichen der Verbundenheit und Wertschätzung erfahren und obendrein viel Schönes erlebt. Wie könnte ich da nicht zufrieden und glücklich sein? Ich empfinde diese Zeichen zutiefst als Geschenk und bin von Herzen dankbar dafür. Gleichzeitig schöpfe ich daraus auch wieder Kraft und fühle mich dadurch beflügelt.

Bad Mergentheim ist ein schönes Städtchen, bekannt als Kurort, im lieblichen Taubertal an der romantischen Straße. Ort und Landschaft gefallen mir. Außerdem ist unser Haus hier sozusagen mein Heimatkloster, nur eine dreiviertel Autostunde von Buchen-Hettingen entfernt. Ich hoffe, dass ich hier in der Tat die Beheimatung finde, die mich in meinem Auftrag nach draußen gehen und immer wieder gern heimkehren lässt. Noch muss ich aber erst mal vollends - mit Leib und Seele - ankommen. Eine Versetzung ist ja immer auch ein Abschiednehmen und Neuanfangen. Es braucht Zeit, sich umzustellen, einzufinden und sich an die neue Umgebung zu gewöhnen.

 

Bald ist wieder ein Jahr vollendet. Zuvor aber treffen wir uns an der Krippe. Wir feiern Weihnachten, das Fest der Menschwerdung unseres Gottes. Es ist kein Geburtsfest wie jedes andere, sondern Gott wird Mensch - für dich! Er, der Unendliche, hat Fleisch angenommen und unter uns gewohnt. Er der Allerhöchste wird zum Allernächsten, der Allmächtige ein Kind, klein und wehrlos, arm und schwach. Soweit geht Gott in seiner Liebe, um uns zu befreien!

Jedes Jahr stehen wir von neuem staunend vor diesem Geheimnis. Gott kommt zu uns. Er wird einer von uns. Hier in der Krippe beginnt er den Weg erlösender Liebe. - Gott will Mensch werden in mir! -, eine Wahrheit, die mir immer wichtiger wird. Menschwerdung, das sagt mir auch: Nimm dein Leben an! Es ist ein Geschenk. Nimm dich selber an! Weihnachten ist im Grunde genommen das „Fest des persönlichen Geliebt- und Angenommensein“.

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